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Hochwasserbetrug flog auf

Aus der Hochwasserkatastrophe des vergangenen Jahres wollten zwei Männer aus dem Bregenzerwald Kapital schlagen, doch man kam ihnen auf die Schliche.

Am Freitag standen beide wegen versuchten schweren Betruges vor dem Richter in Feldkirch.

Unternehmen, deren Betrieb in Mitleidenschaft gezogen worden war, beantragten wegen der Zerstörungen Unterstützung aus dem Katastrophenfonds und erhielten zumindest einen Bruchteil ersetzt. So auch der Angeklagte. Doch der Unternehmer hatte nicht nur seine Fahrzeuge als beschädigt gemeldet, sondern auch den Unimog seines Verwandten im Wert von etwa 22.000 Euro. Die Gebarungskontrolle des Landes entdeckte den Schwindel.

Die Angeklagten werden zu drei Monaten Haft auf Bewährung und einer unbedingten Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. „Wir werden das Urteil anfechten“, zeigten sich beide kämpferisch.

Vor Richter Hermann Hofer zeigten sich die beiden Wälder nicht geständig. Vor der Polizei hatte der wirkliche Fahrzeugeigentümer bei der Einvernahme zugestanden: „Wir wollten den Staat bescheißen, der bescheißt uns ja auch.“ Von diesem Geständnis wollte der Mann gestern nichts mehr wissen. Der Rücken habe ihm weh getan und bei der Einvernahme habe Stammtischatmosphäre geherrscht, so die Erklärung. Es sei richtig protokolliert worden,inhaltlich seien seine Angaben aber „Blödsinn“ gewesen.

Für Staatsanwalt Heinz Rusch ist jedoch klar: „Die beiden wollten aus der Katastrophe Kapital schlagen.“ Wichtig sei, dass Notleidenden in solchen Situationen schnell und unbürokratisch geholfen werde. „Betrüger zwingen die Behörden hingegen zu zeitaufwendigen Kontrollen“, so Rusch.

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