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Hochwasser: Erinnerung an 2005

Das Hochwasser Anfang dieser Woche weckte Erinnerungen an Ende August 2005. Damals waren die Auswirkungen der Überschwemmungen in Westösterreich katastrophaler.

Zwei Menschen verloren ihr Leben, die Gesamtschadensumme belief sich auf 350 Millionen Euro, wobei die meisten Schäden in Tirol und Vorarlberg zu verzeichnen gewesen sind.

In Vorarlberg haben beim August-Hochwasser 2005 zwei Menschen ihr Leben verloren, elf Personen wurden verletzt. Die Wassermassen richteten einen Gesamtschaden in Höhe von 178 Mio. Euro an. Ein Jahr danach ist der überwiegende Großteil der Schäden behoben und ein Ausbau der Schutzmaßnahmen erfolgt bzw. im Gang. In der Gemeinde Göfis (Bezirk Feldkirch) wurde die wiederholt überschwemmte Parzelle „Schildried“ abgesiedelt, um für künftige Hochwässer Rückhalteraum zu schaffen. Die abgelösten und verlassenen Häuser werden geschleift.

Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden durch das Hochwasser vor einem Jahr Gebiete im Bregenzerwald und im Montafon, ebenso am Arlberg sowie in Nenzing (Bezirk Bludenz), Göfis und Frastanz (Bezirk Feldkirch). Die Straßen in die Wintersportorte waren rechtzeitig zum Beginn der Wintersaison wieder befahrbar, auch die Infrastruktur in den Tourismus-Gebieten funktionierte pünktlich.

Die Aufarbeitung der Schäden ist in Vorarlberg noch nicht ganz abgeschlossen. Die Landesregierung hat erst dieser Tage erneut Beihilfen zur Behebung von Elementarschäden im Privatvermögen genehmigt: Weitere 40 Antragsteller, die durch das Hochwasser im August 2005 zu Schaden gekommen sind, erhalten Beiträge in der Gesamthöhe von rund 1,1 Millionen Euro. Insgesamt haben bisher rund 1.500 private Antragsteller und rund 240 Betriebe ihre Beihilfeansuchen beispielsweise für überflutete Wohnräume, Betriebsanlagen und Lagerräume, vermurte landwirtschaftliche Flächen oder Straßenschäden und Erdrutsche eingebracht. Die Schadenssumme der abgerechneten Fälle beträgt rund 41 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte davon, rund 21,9 Millionen Euro, wird durch Förderungen abgedeckt.

Auf 150 Millionen Euro werden sich die bisher bekannten 104,12 Millionen Euro der durch das Hochwasser im August 2005 verursachten Privat-Schadenssumme voraussichtlich erhöhen, so das Tiroler Landhaus. Rund 30 Prozent der eingereichten Anträge in Tirol seien inzwischen bearbeitet und ausgezahlt. Alles zu erheben sei ein „längerer Prozess“. 2.088 Privatpersonen hätten einen Unterstützungs-Antrag beim Land Tirol eingereicht.

Für 4,8 Millionen Euro werde ein neues Wetter-Frühwarnsystem am Arlberg errichtet. Bis zum Herbst 2007 soll die fünfte Wetter-Radarstation Österreichs fertig gestellt und betriebsbereit sein. Durch ein „Wildbach-Betreuungskonzept“ für die 2.500 Wildbäche des Landes soll das Naturgefahren-Risiko reduziert werden. Im Zuge der Hochwasser-Katastrophe seien außerdem die Wasserbausteine knapp geworden. Das Land werde für einen Vorrat sorgen.

Eine zusätzliche Millionen Euro erhöhe das Budget für die Schutzwald-Verjüngung und -Stabilisierung auf 7,2 Millionen. Eigene Einheiten für Katastrophen-Einsätze würden bei den Feuerwehren gebildet. Außerdem sollen diese zusätzliches „Kat-Schutz-Material“, wie 350.000 neue Sandsäcke, 18 Motorpumpen, 81 Flüssigkeits-Sauger, einlagern.

Weitere präventive Maßnahmen setze das Land Tirol bei Katastrophenschutz-Kommissionen in den Gemeinden. „Die Mitglieder werden in den Bereichen vorsorgende Planung für Katastrophen-Einsätze, Straßensperren und Evakuierung geschult“, erklärte Landesrat Anton Steixner (V) in einer Presseaussendung. Auch gebe es von Seiten des Landes ein „klares Bekenntnis zu Retentionsräumen für unsere Fließgewässer“.

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