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Hälfte der Italiener unter 40 Jahren lebt noch bei den Eltern

Unsichere Arbeitsverhältnisse und teure Wohnungen zwingen immer mehr erwachsene Italiener, im Elternhaus zu bleiben. Die Hälfte der Italiener im Alter von 18 bis 39 Jahren lebte im Jahr 2007 noch bei den Eltern. Von 100 Italienern, die 2003 angekündigt hatten, das Elternhaus verlassen zu wollen, hatten es bis zum Jahr 2007 nur 53,4 Prozent geschafft, geht aus einer Studie des Statistikamts Istat hervor.
Nur 24,2 Prozent all jener Personen, die 2003 behauptet hatten, sie würden sehr wahrscheinlich aus dem Elternhaus ausziehen, haben diesen Schritt in den vier Jahren danach tatsächlich unternommen. 43,7 Prozent der Italiener verlassen das Elternhaus, weil sie heiraten, 11,8 Prozent weil sie mit einem Lebensgefährten zusammenziehen. Nur 8,8 Prozent gehen vom Elternhaus aus beruflichen Gründen weg, und 5,5 Prozent wechseln den Wohnort, um in einer anderen Stadt zu studieren.

Vor allem Männer haben Schwierigkeiten, das Elternhaus zu verlassen. 40 Prozent der Männer im Alter zwischen 30 und 34 Jahren leben noch bei den Eltern. Das Phänomen der “Mammoni”, der Muttersöhne, ist in Italien Gegenstand lebhafter Diskussionen. Auch viele junge Frauen sind “Nesthockerinnen”, obwohl sie längst finanziell selbstständig sind.

Die “Nesthocker-Generation” sei ein Problem für die Entwicklung des Landes, warnen Demografen. Nicht nur Probleme bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung erschweren die Trennung von den Eltern. Auch kulturelle Faktoren spielen eine Rolle. Nur 28 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten den Drang, sich von den Eltern unabhängig zu machen. In Norditalien steigt dieser Prozentsatz auf 38,4 Prozent. 47,8 Prozent der Befragten erklärten, sie würden aus Geldgründen nicht auf das Elternhaus verzichten können. 44,8 Prozent meinten jedoch, das Leben mit den Eltern sei angenehm, weil sie genügend Freiheit hätten.

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