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HIV: Über 300 Infizierte in Vorarlberg

Bregenz - Die Aids-Hilfe Vorarlberg präsentierte am Donnerstag ihren Jahresbericht für 2012. Allein in Vorarlberg gab es sieben Neuinfektionen, die jüngste betreute Person ist gerade einmal sieben Jahre alt.
Leiterin Renate Fleisch zum Jahr 2012

Derzeit sind weltweit über 34 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Auch bei uns ist Aids noch immer ein Thema: Ein bis zwei Personen infizieren sich in Österreich täglich mit dem Virus. Insgesamt gab es letztes Jahr 523 bekannte Neuinfektionen, davon sieben in Vorarlberg.

17.000 Menschen erreicht

“Insgesamt konnten wir letztes Jahr rund 17.000 Menschen mit Informationen zur Krankheit und deren Prävention erreichen, dies ist eine Steigerung um 100 Prozent”, freut sich Leiterin Renate Fleisch. Allein in den Schulen fanden 93 Informationsveranstaltungen statt, das Ziel ist eine fixe Veranstaltung pro Jahrgang in den Schulen.

Kunstprojekt auf der Messe

Gelungen ist dies nicht zuletzt durch die beiden großen Kunstprojekte des letzten Jahres. Gemeinsam mit Vpack, einem Zusammenschluss Vorarlberger Unternehmen aus dem Verpackungsbereich, und dem Künstler Helmut King wurde ein Container gestaltet. Dieser diente unter anderem auf der Herbstmesse unter dem Motto “Verpackung schützt” als Informationsstand rund um Prävention und Umgang mit der Krankheit. Auch eine Ausstellung von Objekten aus der Lebenswelt von HIV-Positiven erreichte rund 150 Personen. “Sie wurde auch mit dem Anerkennungspreis für zukunftsfähige Entwicklung der Stadt Bregenz ausgezeichnet”, freut sich Verena Leija von der Aids-Hilfe.

Betreuung und Beratung

Allein 2012 fanden über tausend Beratungsgespräche statt, entweder persönlich oder über Telefon oder Mail. Auch die Zahl der Betreuungskontakte konnte auf 2.335 gesteigert werden. “Hier gibt es auch neue Herausforderungen. Die Klienten werden älter, Alterskrankheiten wie Demenz und Parkinson spielen vermehrt eine Rolle”, betont Betreuerin Petra Gabl. Die älteste Klientin der Aids-Hilfe ist über 80, der jüngste Klient gerade einmal sieben Jahre alt.

Ängste von Kollegen unnötig

Die Aids-Hilfe bietet neben der niederschwellingen Betreuung der Betroffenen auch runde Tische für deren Kollegen und Freunde. “Es besteht im Alltag und im normalen Kontakt keinerlei Infektionsgefahr. Auch zusätzliche Hygienemaßnahmen sind nicht notwendig”, betont die Sozialarbeiterin. Hier gäbe es noch immer viele Ängste und Vorurteile gegenüber HIV. Es besteht auch die Möglichkeit, sich über die Aids-Hilfe untersuchen zu lassen, diese Chance nutzten letztes Jahr über 400 Personen. (VOL.AT)

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