Historischer Wassertiefstand möglich

Im ungünstigsten Fall könnte es zu Schwierigkeiten beim Fährverkehr kommen, teilte am Freitag die Vorarlberger Landespressestelle in einer Aussendung mit.

Laut Messungen der Hochwasserzentralen von Vorarlberg, Baden-Württemberg und der Schweiz lag der Wasserstand des Obersees an den Pegeln Bregenz und Konstanz am vergangenen Donnerstag (22. Dezember) jeweils bei 2,46 Meter, der gemessene Wasserstand am schweizerischen Pegel bei Romanshorn (Kanton Thurgau) lag bei 394,65 Meter über Meer (schweizerisches Höhensystem).

Der aktuelle Seewasserstand liegt damit um zwei Zentimeter unter dem niedrigsten Wasserstandsniveau, das im Auswertezeitraum seit 1850 jemals an einem 22. Dezember gemessen wurde. Der langjährige Dezember-Mittelwert wird um rund 50 Zentimeter unterschritten. Das bisher niedrigste gemessene Dezember-Monatsmittel liegt bei 2,51 m an den Pegeln Bregenz und Konstanz bzw. bei 394,72 Meter über Meer am Pegel Romanshorn. Hauptgrund für den tiefen Wasserstand ist der extrem niederschlagsarme Herbst.

In den nächsten Monaten ist mit einer weiteren Absenkung und historischen Tiefständen des Bodensees zu rechnen. Dem natürlichen Jahresgang folgend erreicht der Seespiegel von Januar bis März in der Regel seine niedrigsten Werte. Berechnungen zeigen, dass der Wasserstand des Obersees unter bestimmten Wetterbedingungen bis Ende Januar 2006 um 15 bis 30 cm in den Bereich von 2,30 Meter bis 2,15 Meter an den Pegeln Konstanz und Bregenz bzw. 394,50 bis 394,35 Meter über Meer am Pegel Romanshorn absinken könnte. Der Wasserstand des Bodensees wäre damit Ende Januar deutlich niedriger als der tiefste jemals gemessene Wert von 2,26 Meter im Februar/März 1858. In einem solchen Falle wäre beim Fährverkehr mit erheblichen Schwierigkeiten zu rechnen.