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Historisch gestützte Dynamik

Die Kinder der 1c VS Haselstauden genießen ihre Freizeit am „Platz der Ruhe“.
Die Kinder der 1c VS Haselstauden genießen ihre Freizeit am „Platz der Ruhe“. ©Gery Lang
„Haselstauden, was ist das“, fragte vor 100 Jahren der Hatler Pfarrer Gierer.

Dorf. (lag) Haselstauden war vor 90 Jahren noch ein kleines, deutlich vom Zentrum abgeschiedenes Dorf. Oft spottete man über die armen „Schotter“, weil die Haselstauder angeblich die Schotten-Molke tranken, um die teure Milch verkaufen zu können. „Die Mundartform ‚Hadlstudo‘“, die früher gebräuchlich war und jetzt fast vergessen, ist wohl ein etwas böser Neckname, weil man unter „‚Hadeln‘ Lumpen verstanden hat“, ist in den Dornbirner Schriften nachzulesen. Dieses Dornbirner Viertel erhielt spätestens im 16. Jahrhundert seinen Namen. In der bekannten österreichischen Zinsliste vom 1431 nannte man den nördlichen Teil Dornbirns samt dem Berg dahinter „ennend dem Moos“.

Darunter hatte man wohl die Senke jenseits des Feldes Erlach oder Edlach verstanden. Bedeutung hatte Haselstauden als Raststätte für den Verkehr vom und zum Bregenzerwald. Das ist bis heute so geblieben. Besonders was den Verkehr anbelangt. Das Gasthaus „Hirschen“ und das bei Schachspielern beliebte Cafè Ulmer sind bereits seit Generationen in Haselstauden beheimatet. An der Nordseite des Gasthauses „Schäfles“ befindet sich die Post. „Meines Wissens ist dieses Postamt nicht mehr auf der Schließungsliste“, weiß Stadtplaner DI Markus Aberer aus sicherer Quelle.

Im Dorf daheim

„Im Pfeller und Steinmühlenweg wurden einige Grundstücke verkauft, damit neues Leben einziehen kann. Die Fa. Atrium-Wohnbau und Nägele Bau errichten insgesamt vier zweigeschoßige Baukörper im Niedrigenergie-haussegment. Dort werden 26 Familien eine neue Heimat finden. Die neuen Klein-Wohnanlagen entstehen in ruhiger Grünlage nur circa 400 Meter vom Zentrum entfernt. Auch die Wohnanlage von ZIMA-Wohnbau in der Brunnengasse ist fast fertig“, freut sich Aberer über die rege Bautätigkeit in diesem Bezirk. Ebenfalls in Vorbereitung sind Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im Bereich des Gerbergrabens. Die Naturschutzverhandlungen sind abgeschlossen, sodass voraussichtlich im nächsten Jahr mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.

SOS-Kinderdorf

Eine alte Haselstauder Einrichtung ist das SOS-Kinderdorf im Knie. „Die gesellschaftliche Situation ist ständig im Wandel. Deshalb steht das Kinderdorfmodell mit Kinderdorfmutter und Kindern im Alter zwischen sechs und acht Jahren nicht mehr im Vordergrund. Spätestens im Jahr 2015 sind alle Kinder aus den Häusern herausgewachsen.“ Schon seit einigen Jahren kümmert sich das SOS-Kinderdorf um Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen. Ihr Zentrum liegt in der Quellengasse, nahe dem Wasserwerk. Auf diese Aufgaben wird nun das besondere Augenmerk gelegt. „Aufgrund der Lage des frei werdenden Grundstückes und der minimalen Erschließungssituation ist hier kein Geschoßwohnungsbau möglich. Angedacht sind Einfamilienhäuser, Doppelhäuser oder ganz kleine Reihenhäuser“, möchte der Stadtplaner die Anrainer beruhigen.

 

Text: Gerty Lang

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