In dieser Saison gebe es keinen speziellen Endzweck, dem er alles unterordnen werde. Der Fokus lege er “weder auf die WM-Medaillen, noch auf den Gesamtweltcup, noch auf Kugeln”, sagte Hirscher, der direkt mit dem Hubschrauber vom Training am Mölltaler Gletscher nach Wien gekommen war. “Man muss einfach reinfinden in die Saison und schauen, was sind wirklich erreichbare Ziele.”
In der vergangenen Saison hatte Hirscher als erster Skiläufer überhaupt zum fünften Mal in Serie die große Kristallkugel gewonnen. Dazu holt er die kleine Kugel für den Riesentorlauf-Weltcup. Im Februar 2017 findet in St. Moritz die WM statt. Hirscher kann dort eine Goldmedaille in der Alpinen Kombination verteidigen. RTL-Gold fehlt der Sammlung des 27-Jährigen ebenso noch wie olympisches Gold. Die nächste – und wahrscheinlich letzte – Möglichkeit, bei Olympia erfolgreich zu sein, ergibt sich 2018 in Pyeongchang.
Mit solchen Gedankenspielen beschäftigt sich der Annaberger aber nicht. Im Moment zähle lediglich der Auftakt zur neuen Weltcup-Saison, sagte Hirscher. Er fühle sich in der in der finalen Phase der Vorbereitung körperlich sehr gut und sei voll motiviert. Vier Wochen vor dem Riesentorlauf in Sölden kämen nun “die Tage, die sehr, sehr wichtig sind”.
Im Training sei er “zu 90 Prozent” alleine unterwegs gewesen, erst am Donnerstag habe er den Vergleich mit den RTL-Spezialisten im ÖSV-Team um Manuel Feller und Philipp Schörghofer gehabt. “Da haben sie mich ordentlich in die Schranken gewiesen. Von dem her wartet noch einiges an Arbeit auf mich”, deutete Hirscher an. Nachsatz: “Felli ist brutal stark.”
Raiffeisen-Marketingchef Leodegar Pruschak ließ während der Pressekonferenz von Hirschers Hauptsponsor mit einem interessanten Detail aufhorchen. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts SORA genießt der Ski-Athlet das höchste Vertrauen innerhalb der österreichischen Bevölkerung – sogar noch vor dem Papst. Auch gemäß einer Umfrage des market-Instituts ist Hirscher bei der Glaubwürdigkeit Spitze, wobei er sich Platz eins hier mit seinem Namensvetter Marcel Koller teilen muss.
Speziellen Druck, nach durchwachsenen Auftritten des ÖFB-Nationalteams und der Olympiasportler in Rio de Janeiro als “Retter der Nation” auftreten zu müssen, verspüre Hirscher aber keinen. “Mich freut das, dass es immer wieder auf das Thema hinausläuft, aber grundsätzlich kann ich nicht mehr machen, als meinen Job zu hundert Prozent zu erfüllen”, sagte er. “Natürlich ist es nicht so gelaufen, wie wir uns das alle vorgestellt und gewünscht haben. Aber sicherlich haben sich das auch die Athleten in ihren Träumen anders vorgestellt.” Ratschläge könne er keine geben – dafür sei er von anderen Sportarten zu weit weg.
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