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Hirscher und Pinturault machen Sonntagsjagd auf Ligety

"Wenn man einen Ligety schlagen will, muss man sich im Training abheben".
"Wenn man einen Ligety schlagen will, muss man sich im Training abheben". ©EPA
So wie Aksel Lund Svindal es in beiden Speed-Rennen war, ist Ted Ligety am Sonntag im abschließenden Riesentorlauf von Beaver Creek der Favorit.
Beaver-RTL ab 17:45 Uhr

Der US-Weltmeister ist in den jüngsten neun Rennen auf das Podest gekommen und kann bei seinem Heimauftritt als erster seit Alberto Tomba 1991 vier Riesenslaloms in Folge gewinnen. Verhindern wollen das vor allem Marcel Hirscher und Alexis Pinturault.

Hirscher gibt Marschroute vor

Der Amerikaner, der Österreicher und der Franzose sind die aktuell dominierenden Erscheinungen in der alpinen Kerndisziplin. Nur diese drei Fahrer sind in den vergangenen vier Riesenslaloms auf das Podest gekommen, wobei Ligety davon drei gewonnen hat. Hirscher hatte zuletzt vor einem Jahr in Val d’Isere die Nase vorne.

Der Slalom-Weltmeister aus Annaberg war bis kurz vor dem großen Showdown in Colorado überzeugt gewesen, dass er trotz intensivstem Training in Colorado Ligety derzeit nicht das Wasser reichen kann. “Wenn man einen Ligety schlagen will, muss man sich im Training abheben”, hatte Hirscher noch am Mittwoch gezweifelt.

“Marcel war selbst überrascht”

Doch genau das passierte kurz danach. Bei Eiseskälte und aggressiverem Schnee hängte der Annaberger dank optimaler Materialabstimmung im 3.500 Meter hohen Copper Mountain plötzlich seine starken Teamkollegen wie Benjamin Raich, Philipp Schörghofer oder Marcel Mathis um eine Sekunde und mehr ab.

“Da haben wir ein richtiges Paket bekommen. Marcel war selbst überrascht”, bestätigte Schörghofer. Die “Hirscher-Klatsche” im Abschlusstraining war für Schörghofer aber eher Ansporn. “Es schadet nicht, einmal eine auf den Deckel zu bekommen.”

Der Team-Weltmeister sieht sich selbst insgesamt auf den Weg zurück. “Zum Gewinnen fehlt noch etwas, aber die Top-Fünf sind mein Ziel”, gab sich der Salzburger zuversichtlich. “Jetzt habe ich ein Setup, mit dem Skifahren wieder Spaß macht.” Schörghofer warnte aber auch: “Auf diesem Schnee hier können viele schnell sein. Mir taugt es eher, wenn es richtig hart ist.”

“Sind besser geworden”

Hirscher hofft nun natürlich am Sonntag auf ähnliche Verhältnisse wie in Copper, wollte das letzte RTL-Training aber auch nicht überbewertet wissen. “Wir sind alle zusammen besser geworden. Ligety aber auch”, sagte der 24-jährige Weltcup-Gesamtsieger. “Ted fährt jeden Schwung ohne zu rutschen. Er ist so ziemlich der einzige, der seit der Materialumstellung so richtig Spaß hat.”

Im Vorjahr hat Hirscher den großen US-Kontrahenten nur ein Mal geschlagen. “Zwar war auch Adelboden für mich wie ein Sieg. Ansonsten war ich aber chancenlos auf den ersten Platz”, bekannte der Salzburger.

Damit ist Ligety auch im kommenden Riesentorlauf, dessen erster Durchgang von ÖSV-Coach Andreas Puelacher gesetzt wird, der Fahrer, den es zu schlagen gilt. “Natürlich kann auch Ted Fehler machen”, weiß Hirscher. “Wenn wir aber alle perfekt fahren, ist er schwer zu biegen.”

Raich verzichtet mittlerweile auf Speedbewerbe und greift deshalb in Beaver Creek ausgeruht an. “Dafür fehlt mir aber der Rennrhythmus, das hebt sich wieder auf”, erwartete der im Training hochgelobte Tiroler daraus keine großen Vorteile. “An meinem besten Wochenende hier war ich gleich vier Mal am Start.”

So geht Ligety am Sonntag (17.45/20.45 Uhr MEZ, live in ORF 1 ) nicht nur auf seinen vierten RTL-Sieg in Folge, sondern auch auf seinen bereits vierten in Beaver Creek los. Klappt es, hätte er als erster Fahrer an zwei Weltcup-Schauplätzen vier oder mehr Riesenslaloms gewonnen. In Kranjska Gora hat der US-Weltmeister schon fünf Mal triumphiert.

(APA)

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