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Hiroshi-Sugimoto-Fotos im Salzburger Museum der Moderne

Im Museum der Moderne wird am Freitagabend die europaweit bisher größte Retrospektive des 60-jährigen Hiroshi Sugimoto eröffnet. Die Bilder des fünftteuersten Fotografen der Welt zeigen architektonische Formenstudien, Tierszenen und Berühmtheiten aus dem Wachsfiguren-Kabinett. Bilder 

Souverän, ruhig und scheinbar zeitlos, das ist der Eindruck, den die großformatigen Fotos des 60-jährigen Hiroshi Sugimoto in den weitläufigen, über 1.000 Quadratmeter großen Räumlichkeiten des Museums der Moderne (MdM) auf dem Mönchsberg hinterlassen. Am Freitagabend wird dort die europaweit bisher größte Retrospektive des fünftteuersten Fotografen der Welt eröffnet.

In Sugimotos Bildästhetik wirkt ein Rest aus Fernost, aber auch die minimalistische Konzeptkunst prägt seine meist zu Serien zusammengefassten Werke. Einige der Serien, darunter die Seelandschaften, die Theater, die historischen Figuren aus Madame Tussauds Wachsfiguren-Kabinett, die formalen Studien architektonischer Linien oder die Reihe unscharf abgelichteter Großstadthäuser hat das MdM in Zusammenarbeit mit dem K20 in Düsseldorf zusammengetragen. Im Anschluss an Salzburg geht die Schau in die Nationalgalerie nach Berlin und später dann ins Kunstmuseum Luzern. “Das deutschsprachige Publikum ist das am schwierigsten zu überzeugende”, so der Fotograf heute, Freitag, bei der Presse-Vorbesichtigung. “Ich freue mich auf diese Herausforderung.”

Der größte Raum der 65-teiligen Sugimoto-Schau ist den Seelandschaften gewidmet. Sugimoto hat dafür Platten-Fotoapparate aus dem späten 19. Jahrhundert verwendet und meditative, ruhig atmende Bilder von Wasser geschossen. “Jedes Meer ist anders. Es geht mir nicht um naturalistische Dokumentation, sondern um den kulturell geprägten Blick, der auf jedes Gewässer anders ist”, so Sugimoto.

Von jedem Negativ zieht Sugimoto, wie er beteuerte, nur fünf Abzüge. Das gilt auch für den Eisbären, der gerade eine Robbe getötet hat, und für die Geier bei ihrer Mahlzeit. Und für die fotografischen Nachbildungen historischer Persönlichkeiten aus öffentlichen Museen, die selbst wie Ölgemälde in schwarz/weiß wirken. Konstruiert, gestellt und inszeniert präsentieren sich diese Fotos, und durch die extrem nuancierten Grautöne und seltene Tiefenschärfe wird ein “zeitloser Blick auf die Vergangenheit vermittelt”, wie es Kuratorin Tina Teufel formulierte.

Die Ausstellung “Hiroshi Sugimoto” im MdM Mönchsberg läuft vom 8. März bis zum 15. Juni. Details zu den Öffnungszeiten und Führungen des Museums gibt es unter 0662 / 84 22 20-0 oder unter http://www.museumdermoderne.at

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