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Hilfsorganisationen fordern sofortige Waffenruhe im Jemen

Auch Kinder sind von der Gewalt betroffen
Auch Kinder sind von der Gewalt betroffen
Angesichts der anhaltenden Kämpfe im Jemen haben 13 Hilfsorganisationen eine sofortige Waffenruhe zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung gefordert, die zu 80 Prozent von der Gewalt betroffen sei.

“Der Jemen braucht dringend eine dauerhafte Waffenruhe”, erklärten die in dem Land aktiven Hilfsorganisationen am Freitag.

Die NGOs fordern die Aufhebung der von Saudi-Arabien verhängten Wirtschaftsblockade, einen Stopp der Waffenlieferungen an beide Konfliktparteien sowie die Erhöhung der Mittel für die Nothilfe und die langfristige Entwicklungshilfe. Unter den Unterzeichnern des Appells, der im Vorfeld der für Sonntag geplanten Friedensgesprächen in Genf veröffentlicht wurde, sind Care, Oxfam, Action Contre la Faim, Save the Children und das Norwegian Refugee Council.

20 Mio. Jemeniten betroffen

Sie erklärten, insgesamt seien 20 Millionen Jemeniten durch den Konflikt betroffen, der seit der Intervention einer von Saudi-Arabien angeführten arabischen Militärkoalition Ende März deutlich eskaliert ist. Laut der UNO wurden seitdem mehr als 2.000 Menschen getötet und 10.000 weitere verletzt, darunter zahlreiche Zivilisten.

Friedensgespräche in Genf

In dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel wurde zudem mehr als eine halbe Million Menschen durch den Konflikt zwischen den Houthi-Rebellen und den Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi vertrieben. Der Bevölkerung fehlt es an Nahrung, Trinkwasser, Medikamenten und Treibstoff, da Hilfslieferungen kaum noch ins Land gelangen. Unter Vermittlung der UNO kommen die Konfliktparteien am Sonntag in Genf zu Friedensgesprächen zusammen, doch erwarten Experten nicht, dass dies zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe führt.

Textilfabrik unter Beschuss

Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition startete indes neue Luftangriffe auf Houthi-Stellungen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa. In der Nacht zum Freitag wurde nach Angaben von Bewohnern unter anderem eine Textilfabrik unter Beschuss genommen, die von den Houthis als Waffenlager verwendet worden sei.

Staatschef geflohen

Zudem seien Positionen der Rebellen auf einem Berg südwestlich der Stadt beschossen worden. Zuvor hatte den Angaben nach in Sanaa zwei Tage angespannte Ruhe geherrscht. Im ärmsten Land Arabiens kämpfen schiitische Houthis gegen Anhänger des sunnitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Der Staatschef war vor einigen Monaten nach Saudi-Arabien geflohen. Seit Ende März bombardiert ein von Riad geführtes Bündnis Stellungen der Aufständischen. Nach UN-Angaben sind im Jemen-Krieg seitdem etwa 2.300 Menschen getötet worden. An diesem Sonntag sollen unter Vermittlung der Vereinten Nationen in Genf Friedensgespräche beginnen. (APA)

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