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Hickhack um den Ferienpark

Bürserberg - Vor wenigen Tagen noch hatte es so ausgesehen, dass alsbald die Spaten gesteckt werden können für den raschen Baustart des „Güter“-Ferienpark-/Hotelprojekts auf der Tschengla in Bürserberg. Doch daraus wird jetzt – vorerst zumindest – nichts.

Das 35-Millionen-Euro-Bauvorhaben, durch das der Fremdenverkehr im Brandnertal weiter angekurbelt werden soll, hängt plötzlich in der Warteschleife.

Vorbehalte angemeldet

Der geplante Ferienpark ist in das Visier der Naturschutzanwaltschaft geraten. Kurz vor Torschluss im Genehmigungsverfahren durch die Bezirkshauptmannschaft Bludenz hat Naturschutzanwältin Katharina Lins ihr Veto zum Großprojekt eingelegt und einen Antrag an die Landesregierung gestellt, zu prüfen, ob für die Ferienanlage eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. „Nach dem UVP-Gesetz ist für Anlagen ab 500 Gästebetten eine solche Prüfung zwingend vorgeschrieben. Dem Antrag nach sind zwar in dem Feriendorf nur 343 Betten geplant, es ist aber ohne Weiteres möglich, über 500 Betten in den 93 geplanten Wohneinheiten unterzubringen“, begründet sie ihr Gesuch und bringt den „Ferienpark Hochmontafon“ in Gargellen ins Spiel.

„Spielregeln einhalten“

„Dort wurden auch 93 Wohnungen gebaut, errichtet und betrieben von den gleichen Unternehmen wie nun in Bürserberg. Im Bewilligungsverfahren war dort von 364 Betten die Rede – beworben und vermietet werden jetzt allerdings 550.“ Weil also „mit großer Wahrscheinlich der Schwellenwert überschritten wird“, so vermutet Lins, sei es aus Sicht der Naturschutzanwaltschaft notwendig, gleich eine Umweltverträglichkeitsprüfung im vereinfachten Verfahren durchzuführen. „Es geht nicht darum, etwas grundsätzlich zu verhindern, sondern zunächst einmal darum, dass die ,Spielregeln ordentlich eingehalten werden. Die Umweltabteilung im Amt der Landesregierung wird nun alle Unterlagen zum „Güter“-Projekt einholen und ein Verfahren zur Feststellung über das Erfordernis einer UVP durchführen. Dem Vernehmen nach dauert es bis zu einer Entscheidung rund sechs Wochen. Völlig unverständlich ist das Vorgehen der Naturschutzanwaltschaft für Bauunternehmer Guntram Jäger, „Güter“- Projekt- Ersteller in Bürserberg. „Wir haben ein Projekt mit 343 Betten eingereicht, und dabei bleibt es auch. Wir spielen mit offenen Karten“, bekräftigt er. Als „ungeheuerliche Unterstellung“ bezeichnet er die Gargellen-Vorhaltung. „Für den Ferienpark Hochmontafon wurden ganz klar 550 Betten mit Zusatzbetten angegeben und mit BH-Bescheid auch genehmigt.

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