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Höhepunkte im Kulturprogramm zur EURO 2008

Salzburg - Zur EURO 2008 finden in Österreich und der Schweiz zahlreiche Ausstellungen, Open-Air-Konzerte, Kunstmeilen und Literaten-Europa­meisterschaft. In Salzburg wird entlang der Salzach eine Kunstzone errichtet.

Weder Österreich noch die Schweiz lassen sich die Gelegenheit entgehen, sich anlässlich der EURO 2008 auch als Kulturnationen zu präsentieren. In Österreich ist das Programm jedoch deutlich vielfältiger. Zu den Höhepunkten der kulturellen Veranstaltungen rund um das runde Leder zählen Ausstellungen, hochkarätig besetzte Konzerte, Kunstprojekte im öffentlichen Raum sowie die Literaten-EM “Doppelpass”, bei der von 6. bis 21. Mai vier Schriftsteller-Nationalteams (Schweiz, Ungarn, Slowenien und Österreich) lesen und Fußball spielen werden.

Das Herzstück des Kulturprogramms von “Österreich am Ball” ist die große, interaktive “herz.rasen”-Schau des Technischen Museums, die ab 3. April im Wiener Künstlerhaus zu sehen sein wird. Kurz darauf eröffnen im Wien Museum die Ausstellung “Hohe Warte, Hütteldorf, Simmering – Orte des Wiener Fußballs” und im Linzer Schlossmuseum die Ausstellung “fußballKultur – Geschichte und Gegenwart eines Sports”.

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv und die Wienbibliothek widmen sich ab 5. Juni mit der gemeinsamen Ausstellung “Die Eleganz des runden Leders” den “großen Zeiten des Wiener Fußballs”. Im ZOOM Kindermuseum dreht sich bereits ab dem 4. März unter dem Titel “Ballgeschichten – Fallgeschichten” alles um den Ball als physikalisches und philosophisches Phänomen, im Karikaturmuseum Krems läuft noch bis 29. Juni die Schau “Der Ball 08. Karikaturen zur Europameisterschaft”.

Im Linzer Lentos macht man sich Gedanken über das “Leben im Strafraum”. Von 17. bis 20. April geht das Modedesign-Austausch-Projekt “11 Meter Mode” im MuseumsQuartier Wien in die zweite Halbzeit. Am 16. Mai feiert die Kurzfilmrolle “Eleven Minutes”, die aus je vier Kurzfilmen aus beiden Ländern zwei Halbzeiten zu 45 Minuten entstehen lässt, ihre Österreich-Premiere im Wiener Gartenbaukino.

Roboterfußballmatch und Fußball-Oper

Von 1. Mai bis 29. Juni präsentiert sich die Schweiz in vielfältigen Facetten am Wiener “Swiss Beach”, wie die Strandbar Herrmann am Donaukanal in dieser Zeit heißen wird. Überhaupt sollen Kunst- und Kulturmeilen ein Gegengewicht zu den Public-Viewing-Zonen schaffen. Am Kunstplatz Karlsplatz sind auf vier Bühnen (darunter eine Seebühne im Teich vor der Karlskirche) gleich rund 100 Veranstaltungen geplant, und auch am Donaukanal soll eine Kunstmeile entstehen.

In Innsbruck wird eine Kunstzone vor dem Landestheater eingerichtet, in Salzburg entlang der Salzach. In Klagenfurt will das Museum Moderner Kunst die Innenstadt ab 23. April als überdimensionales Fußballfeld gestalten und der deutsche Künstler Jochen Traar einen Glaskubus mit einer Kunstinstallation errichten. Und immer wieder wird der Mythos Cordoba beschworen: Im project space der Kunsthalle Wien findet ein Roboterfußballmatch unter dem hoffnungsfrohen Titel “Cordoba reloaded” statt, bei den Wiener Festwochen gibt es neben einem “Fußball-Picknick” im Augarten am 16. Mai eine Neuinszenierung des “Wunders von Cordoba” im Gerhard-Hanappi-Stadion: Der Schweizer Künstler Massimo Furlan spielt unter dem Live-Kommentar von Edi Finger junior die komplette 90-minütige Rolle von Hans Krankl in diesem legendären Match nach.

Die Fußball-Oper “Playing Away”, die im vergangenen Sommer bereits in Bregenz zu sehen war, gastiert am 5. und 6. Juni im Festspielhaus St. Pölten. Auf der Hohen Warte bietet der Verein “Ball-Künstler” Gesang-Stars wie Elina Garanca, Edita Gruberova, Carlos Alvarez, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros und Willi Resetarits auf.

Skulpturenweg mit Kunstwerken am Aletschgletscher

Kurz vor dem Europameisterschafts-Finale am 29. Juni wird es dann eng: Vor dem Schloss Schönbrunn treten am 27. Juni Placido Domingo, Anna Netrebko und Rolando Villazon auf, am Tag darauf wird dort der Chinese Lang Lang gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern aufspielen, während Elton John gleichzeitig auf der Hohen Warte auftritt.

Zwischen Österreich und der Schweiz wird mit der Bahn gefahren: Von 4. bis 5. März begeben sich vier Autoren mit dem Nachtzug “Wiener Walzer” auf die Reise von Zürich nach Wien. Auch das Jugendtheaterprojekt “Kick & Stage” startet von Basel aus mit dem Zug, gastiert in Städten beider Ausrichterländer in verschiedenen Jugendtheatern und wird schließlich Ende Juni in Wien seine Endstation erreichen.

In der Schweiz sind die kulturellen Aktivitäten vorwiegend dezentral geplant und daher auch weniger übersichtlich. So hat man etwa in Basel eine Ausschreibung für das musikalische Rahmenprogramm in den Public-Viewing-Zonen gemacht, für das sich über 250 regionale Musikformationen beworben haben, installiert einen “Stadthimmel” über dem Fanboulevard und bringt am 1. Mai eine Fußball-Revue rund um den Trainer Bela Guttmann zur Uraufführung.

Und auch in den Host Cities Zürich, Genf und Bern laufen die Planungen. Das wahrscheinlich originellste Schweizer Kulturprojekt findet in genau 2008 Meter Meereshöhe statt: Auf dem Großen Aletschgletscher soll zwischen Mai und Oktober ein Skulpturenweg mit 16 Kunstwerken (jedes aus einem anderen Teilnehmerland) gesäumt werden.

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