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Herzversorgung im Ländle

Tragisch ist der Höchster Werner Hämmerle (47) durch einen Herzinfarkt ums Leben gekommen. Sein Tod sorgte für Diskussionen über die Sicherheit der Herzversorgung im Ländle.

Ehefrau Andrea ist dennoch frei von Schuldzuweisungen.

„Jemand eine Schuld zuzuweisen, würde mir ja nicht helfen, meinen Mann zurückzubekommen“, trauert Andrea Hämmerle. Eine Frage allerdings beschäftigt die 44-jährige Witwe immer wieder. „Warum bloß hat man Werner mit seinem schweren Herzinfarkt zuerst nach Feldkirch ins Spital geflogen und nicht sofort nach Konstanz – wo doch jeder Laie weiß, dass am Wochenende in Feldkirch kein Personal mehr für das Herzkatheterlabor zur Verfügung steht?“ Eine Frage, die der Höchsterin noch niemand beantwortet hat.

Auch hat sich noch niemand bei ihr vom Krankenhaus oder vom Land Vorarlberg gemeldet. Geschweige denn, entschuldigt. Wenigstens kann Andrea Hämmerle Trost finden in der Tatsache, dass Infarktpatienten künftig davon profitieren können, gleich mit dem Hubschrauber ins Herzzentrum nach Kreuzlingen/Konstanz geflogen zu werden.

„Ich war dreimal bei Werner im Konstanzer Krankenhaus – die Ärzte waren dort sehr nett. Ich hatte das Gefühl, er war in den besten Händen“, erzählt Andrea Hämmerle. Am vergangenen Montag in der Früh sei ihr 47-jähriger Ehemann gestorben. Er habe bereits im Tiefschlaf gelegen. „Es ist eine erschütternde Katastrophe. Mein Leben hat sich durch den Tod meines Mannes brutal verändert“, sagt die 44-jährige Höchsterin der NEUE.

Sein Tod ist so unbegreiflich für sie, weil ihr Ehemann, mit dem sie schon seit mehr als 20 Jahren verheiratet war, so gesund gelebt habe.

„Werner war sehr sportlich und hat sich vorbildlich jedes Jahr beim Arzt untersuchen lassen“, berichtet Andrea Hämmerle. Sein Herz sei völlig gesund gewesen. Skitouren im Gebirge habe er häufi g unternommen. Bei der tragischen Skiwanderung am vergangenen Samstag in Gargellen sei er mit einem Rentnerehepaar unterwegs gewesen und habe Pausen eingelegt. „Ich kann es nicht begreifen!“

Trost findet Andrea Hämmerle durch die Unterstützung und Zuwendung ihrer vielen Freunde.

„Der Briefkasten ist brechend voll – rund 700 Karten haben wir zugesandt bekommen. Auch der Computer quillt über vor lauter E-Mails“, sagt die Witwe. Auch viele Geschäftspartner ihres Mannes hätten sich gemeldet. Werner Hämmerle führte quasi im Einmannbetrieb ein Großhandelsgeschäft für Fahrradbekleidung. Wie es damit weitergeht, weiß die 44-jährige Witwe noch nicht. Sie hat ihrem Mann öfters im Geschäft geholfen. Eine Lösung werde sich wohl fi nden. „Von irgendetwas muss ich ja leben.“

„Zuerst will ich zur Ruhe kommen“, meint Andrea Hämmerle. Vor allem muss sie sich um ihre 14-jährige Tochter Anja kümmern. „Wie sie den Tod ihres Vaters verkraftet, weiß ich noch nicht! Er war ein ausgesprochen toleranter und liebenswerter Mensch!“

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