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Hermann Gmeiner starb vor 20 Jahren

Am 26. April jährt sich zum 20. Mal der Todestag von SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner. Gmeiner liegt dort begraben, wo alles begonnen hatte: im SOS-Kinderdorf in Imst.

Der Bauernsohn aus Vorarlberg (1919-1986) legte 1949 mit dem Bau des ersten SOS-Kinderdorfes den Grundstein für eine weltumspannenden Bogen der Menschlichkeit.

Gmeiner liegt dort begraben, wo alles begonnen hatte: im SOS-Kinderdorf in Imst. Im Gedenken an ihn und sein Lebenswerk findet vom 20. April an eine eigene Veranstaltungsreihe in Tirol statt.

Hermann Gmeiner wurde am 23. Juni 1919 in Alberschwende als eines von neun Kindern einer Bauernfamilie geboren. Die Mutter starb, als er fünf war. Von da an sorgte seine älteste Schwester Elsa für die Kinder und lebte ihm vor, was später zum Mittelpunkt seiner SOS-Kinderdorf-Idee wurde, den Beruf der SOS-Kinderdorf-Mutter. Nach der Grundschule besuchte Gmeiner das Gymnasium in Feldkirch und musste 1940 noch vor der Reifeprüfung zur deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg holte er die Matura nach und begann 1946 in Innsbruck mit dem Medizinstudium. Er wollte Kinderarzt werden. In dieser Zeit wirkte er aktiv in der Jugendarbeit mit und lernte die große Not vieler Kinder und Jugendlicher kennen, die nach dem Krieg niemand mehr hatten und auf sich allein gestellt waren.

Diesen jungen Menschen zu helfen und etwas anderes zu bieten als veraltete Waisenhäuser wurde für Gmeiner zur fixen Idee, die ihn nicht mehr losließ. Er wollte ihnen wieder ein familiennahes Daheim bieten, wo sie in Schutz und Geborgenheit aufwachsen konnten, mit einer Mutter, die für sie sorgte, wie jede andere gute Mutter auch. Geschwister sollten nicht getrennt werden, sondern gemeinsam in einem Haus aufwachsen und neben dem Gefühl familiärer Geborgenheit auch die Gemeinschaft eines Dorfes spüren. Auf diese vier Grundsätze (Mutter, Geschwister, Haus, Dorf) aufbauend wollte Gmeiner das erste SOS-Kinderdorf errichten.

Er wandte sich an die Behörden und bat um Hilfe. Sie hatten für die Idee des mittellosen Studenten aber nicht viel übrig. So half sich Gmeiner selbst. Er gründete 1949 mit nur 600 Schilling den Verein „Societas Socialis“ (SOS) und bat die Bevölkerung, sein Anliegen mit einem Schilling pro Monat zu unterstützen. Die Reaktionen waren so überwältigend, dass Gmeiner noch im selben Jahr mit dem Bau der ersten Häuser im ersten SOS-Kinderdorf in Imst beginnen konnte.

Als Gmeiner am 26. April 1986 in Innsbruck an Krebs starb, gab es weltweit schon mehr als 1.000 SOS-Kinderdorf-Projekte in über 100 Ländern. Nach seinem Tod übernahm Helmut Kutin die Leitung des privaten Sozialwerks. Gmeiner selbst hatte den gebürtigen Südtiroler, der im SOS-Kinderdorf Imst aufgewachsen war, als Nachfolger gewählt.

Heute gibt es in 132 Ländern über 450 SOS-Kinderdörfer und mehr als 1.200 angeschlossene Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen, Krankenstationen oder Sozialzentren. In den SOS-Kinderdörfern und Jugendeinrichtungen haben rund 58.000 Kinder und Jugendliche ein dauerhaftes Zuhause. Von den begleitenden Projekten profitieren jährlich mehr als eine halbe Million junge Menschen und Erwachsene aus bedürftigen Familien.

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