Der 31-jährige Spanier, der vorerst bis zum Bekanntwerden des Ergebnisses der B-Probe am 21. November von seinem Team Liberty Seguros suspendiert wurde, bestritt noch am Dienstag jede Schuld. “Es ist vollkommen sicher, dass ich unschuldig bin. Die einzige Art, wie ich mir das erklären kann, ist, dass das Labor einen Fehler gemacht hat”, meinte der Kletterspezialst, der nach seinen Triumphen von 2000, 2003 und 2004 heuer seinen Titel-Hattrick perfekt gemacht und als erster Fahrer überhaupt zum vierten Mal die Vuelta gewonnen hatte. Die positive A-Probe gab Heras nach der vorletzten Etappe ab, einem Einzelzeitfahren über 39 Kilometer, das er ebenso überraschend für sich entschieden hatte.
Heras ist nicht nur der zweite prominente Doping-Fall bei der diesjährigen Vuelta nach seinem 2002 siegreichen Landsmann Aitor Gonzalez, dem die Einnahme von Anabolika nachgewiesen worden war, sondern auch der zweite ganz große Name im Radsport, der in der Saison 2005 in Misskredit gerät. Heras ehemaliger Teamkollege und US-Postal-Kapitän Lance Armstrong steht immer noch unter Verdacht, seinen ersten von sieben Tour-de-France-Siegen 1999 mit EPO-Doping - dem Blutdopingmittel Erythropoetin – herausgefahren zu haben.
War die “Affäre Armstrong” von der französischen Sportzeitung “LEquipe” aufgedeckt worden, so entschloss sich das Heras-Team Liberty Seguros unter Druck der spanischen Medien noch vor der B-Probe an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Betroffene hatte eigenen Angaben zur Folge schon Ende Oktober von seiner positiven Probe erfahren. Sollte die Gegenprobe in zwei Wochen das Resultat der A-Probe bestätigen, droht Heras neben einem vorzeitigen Vertragsende mit Liberty Seguros und dem Verlust seines vierten Vuelta-Titels an den zweitplatzierten Russen Denis Mentschow auch eine zweijährigen Sperre durch den Weltverband UCI und damit ein unrühmliches Karriereende.
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