Hellste Köpfe gestalten Lichtzukunft

Die Komponentendivision des Leuchtenkonzerns Zumtobel wird alle 12.000 Niederlassungen der Automarke Renault weltweit mit so genannten LED-Ketten bestücken, was den Einbau von 150.000 Modulen bzw. eine „Lichtstrecke“ von 700 Kilometern bedeutet.

„Das ist zweifellos ein ebenso erfreulicher wie hart erarbeiteter Prestigeauftrag, und doch sind wir mit unseren Visionen, auch mit konkreten Planungen schon in ein nächstes Geschäftsfeld eingetreten. Wir evaluieren die Einsatzmöglichkeiten der LED-Technologie im Food-Bereich, konkret in Lebensmittel-Vitrinen, wo neben der enormen Energieeinsparung auch die optische Präsentierbarkeit und die stark reduzierte Wärme- und UV-Strahlenabgabe ans Lebensmittel sehr handfeste Themen sind.“ Das sagt der seit 1997 amtierende TridonicAtco-CEO Dkfm. Walter A. Ziegler, der gemeinsam mit Dr. Roland Michal (COO) und Mag. Werner Blum (CFO) die 100-Prozent-Tochter der Zumtobel-Holding führt.

Mit großen Anwendern (Kühlmöbelindustrie) wurden die Gespräche schon eingefädelt, mit den wichtigen Playern des Lebensmittelhandels (wie Spar, Rewe, . . .) ist Zumtobel selbst in Dialog getreten. Neben der LED-Technologie (steht für: light emitting diodes), mit welcher TridonicAtco jede gewünschte Farbnuance (laut Kundenvorlage bzw. –logo) unabhängig vom Umgebungslicht und über weite zeitliche Distanzen realisiert bzw. gewährleistet, hat die 1991 aus dem Mutterkonzern heraus verselbstständigte Komponententochter auch mit Definition und Umsetzung der so genannten DALI-Funktionalität Maßstäbe für die globale Branche gesetzt. DALI steht für Digital Adressable Lighting Interface und bedeutet nichts anderes, als dass die Helligkeitssteuerung für beliebig viele Vorschaltgeräte von einem Punkt aus oder in erwünschter Dezentralisierung erfolgt. „Im Westpac Place in Sydney etwa, dem exklusiven Headquarter der Westpac Bank, haben wir 35.000 Beleuchtungskörper in 20 Stockwerken mit 74.000 Quadratmetern Nutzfläche gemäß dieser DALI-Funktionalität installiert. Mittels DALI spare ich bis zu 70 Prozent Energie verglichen zu konventionellen Beleuchtungssystemen und kann Präsenzmelder oder gleich ein umfassendes intelligentes Gebäudemanagement damit kombinieren“, erläuterte Ziegler am Beispiel einer seiner DALI-Referenzanlagen.

TridonicAtco, die mittlerweile 85 Prozent ihrer Vorschaltgeräte (in Dornbirn werden nur elektronische erzeugt) an Zumtobel konkurrenzierende Leuchtenhersteller liefert, hat sowohl als weltweit aktive Gruppe als auch am Standort Dornbirn ihr Umsatzvolumen vervierfacht. Neben ihren vier Produktionsstandorten in Österreich (Dornbirn, Innsbruck, Fürstenfeld und Jennersdorf) sowie in Ennenda (Ostschweiz) und Spennymoore (GB) verfügt TridonicAtco über Fertigungskapazitäten in Indien, Malaysia, China, Australien und Neuseeland. Weltweit präsent ist man (mit Ausnahme von Amerika und Japan, wo die Produkte systembedingt nicht verwendbar sind) zudem mit eigenen Vertriebstöchtern. Was es bedeutet, über 3 Prozent vom Umsatz in Forschung & Entwicklung zu investieren, veranschaulichte Ziegler so: „Über 35 Prozent unseres Umsatzes schreiben wir heute mit Produkten, die jünger als drei Jahre sind. In zwei Jahren sollen es über 40 Prozent sein.“ Übrigens: Die 16 Millionen in Dornbirn pro Jahr erzeugten elektronischen Vorschaltgeräte sparen bei durchschnittlich 15 Jahren Lebensdauer verglichen zu magnetischen Vorschaltgeräten so viel Energie ein, wie es dem CO2-Ausstoß von 225.000 Pkw in diesen eineinhalb Dekaden entspräche. TridonicAtco

Umsatz Geschäftsjahr 2005/06: 339,5 Mill. Euro (nach 315,4)
Im Geschäftsjahr 2006/07 wurde erstmals ein zweistelliges Plus erzielt (rein organisch)
Mitarbeiter: weltweit 1900 (+ 200), davon in Dornbirn 440
Investitionen aktuell: 4,8 Mill. Euro (in F+E, Kapazitätserweiterung, Rationalisierungen)

Am Standort Färbergasse wurden 2000 mit 4 Produktlinien 8 Mill. Stück erzeugt, heute mit 7 Linien 16 Mill. Stück. Nach der laufenden Kapazitätsausweitung heißt das Ziel in 2 Jahren 20 Mill. Stück.