Helden des Alltags

Innenminister Günther Platter und Landeshauptmann Herbert Sausgruber übergaben den Sicherheitspreis 2007 des “Kuratoriums sicheres Österreich” an die “Helden des Alltags”. Einer von ihnen ist Markus Nussbaumer. Der Hausverwalter aus Lochau hatte vergangenes Jahr im Zuge einer gerichtlich angeordneten Delogierung dem mittlerweile verurteilten, so genannten “Bomben-Mike” in buchstäblich letzter Sekunde einen Sprengsatz entrissen. Der Waffennarr Michael W. wollte sich mit der selbstgebastelten Bombe gegen seine Delogierung wehren, Markus Nussbaumer griff beherzt ein. “Es war eine Reflexhandlung, ich hab gar nicht lange überlegt und einfach die Bombe an mich gerissen”, so der mutige Hausverwalter bei der Preisverleihung. “Als Held fühle ich mich deswegen aber nicht, für mich war mein Eingreifen selbstverständlich” erklärt Nussbaumer bescheiden.

Auch Roswitha Steger aus Bregenz, Rebecca Seck aus Lustenau und Brigitte Berkmann aus Lauterach wurden am Freitag ausgezeichnet. Sie haben bei der Suche nach dem Axttäter vom Lustenauer Ried den ermittelnden Beamten wesentlich geholfen. Im April 2007 hatte ein Mann eine Joggerin angegriffen und mit einer Axt und Fußtritten schwer verletzt. Rebecca Seck konnte beobachten, wie der Täter sein Opfer in eine Wiese verfolgte, und kam der schwerverletzten Frau zu Hilfe. Roswitha Steger sowie Brigitte Berkmann konnten durch ihre genaue Beschreibung der Tat und des Täters maßgeblich zur Festnahme des Mannes beitragen.

Der fünfte mit dem Sicherheitspreis Ausgezeichnete ist Christoph Haupt aus Bludenz. Er hat durch die unverzügliche Alarmierung der Polizei ein achtjähriges Mädchen vor schlimmen Misshandlungen bewahrt. Ein Mann hatte in seiner Wohnung das Kind durch Schläge auf den Kopf verletzt und steht außerdem im Verdacht des versuchten sexuellen Missbrauchs.

“Die fünf Ausgezeichneten sind Vorbilder für die gesamte Bevölkerung” lobte Innenminister Günther Platter die Zivilcourage der Preisträger. Und alle “Helden” waren sich einig: “Zivilcourage bedeutet hinschauen statt wegschauen. Und das sollte für jeden selbstverständlich sein.”