Heinisch-Hosek will weniger Frauen-Teilzeitarbeit
“Teilzeit darf keine Dauerlösung werden. Der halbe Lohn heißt nämlich auch weniger Pension”, erklärte sie im APA-Gespräch. Eine vorgezogene Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters kann sie sich vorerst nicht vorstellen.
“Zu viele Frauen arbeiten in Teilzeit und fast jede zweite gibt an, dies wegen Kinderbetreuungspflichten oder wegen einer Betreuungspflicht für Ältere zu tun. Das heißt, Frauen können es sich oft nicht aussuchen aufgrund fehlender Kinderbetreuungsplätze”, so Heinisch-Hosek. Vor allem für die Kleinsten fehlen noch Krippenplätze, zu viele Frauen würden daher die längste Kindergeld-Variante wählen, meinte die Ministerin.
70 Millionen Überstunden unbezahlt
Jedes Jahr werden laut Heinisch-Hosek 300 Mio. Überstunden geleistet, wovon 70 Mio. unbezahlt bleiben. “Da sind natürlich auch Mehrarbeitsstunden von Teilzeitbeschäftigten dabei, denn viele sind für 20 Stunden angestellt, arbeiten aber 25 oder 30 Stunden und bekommen die Mehrstunden nicht ausbezahlt.” Die Ministerin fordert daher, dass Mehrarbeitsstunden ausbezahlt oder durch Zeitausgleich abgegolten werden.
Ebenfalls bei der nächsten Steuerreform soll die Familienförderung umgebaut werden, verwies die Frauenministerin einmal mehr auf den Vorschlag von Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung. Deren Modell sieht die Zusammenführung aller Geld- und Steuerleistungen zu einer einzigen Familienbeihilfe, zweckgebundene Gutscheine und einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze vor. Abgelehnt wird von Heinisch-Hosek eine raschere Angleichung des Frauen-Pensionsantrittsalters: “Wenn ein Riesenpaket an Gleichstellungsmaßnahmen verwirklicht ist, kann man sofort darüber sprechen.”
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