Nach stundenlangem Feilschen um Formulierungen einigten sich die Vertreter von 158 Ländern darauf, dass die Industriestaaten den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent unter den Wert von 1990 senken sollten. Allerdings soll diese Empfehlung nur als lose Zielvorgabe für den nächsten Klimagipfel dienen, der voraussichtlich im Dezember auf Bali (Indonesien) beginnt.
Bis Freitagnachmittag stand eine Einigung in dieser Frage auf der Kippe. Nach fünftägigen Diskussionen hatte eine Gruppe von fünf Staaten – Japan, die Schweiz, Russland, Kanada und Neuseeland – den Vorschlag der Mehrheit abgelehnt, dem Klimagipfel von Bali die deutliche Reduzierung der Treibhausgase als Vorgabe für weitere Verhandlungen zu empfehlen.
Die Ablehnungsfront der fünf Staaten wollte zunächst jedoch keinerlei Werte nennen. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss. Danach sollten die empfohlenen Werte dem Klimagipfel von Bali nur als nützliche Anhaltspunkt dienen, um der Konferenz eine Entscheidung zu erleichtern.
Der österreichische Verhandler Helmut Hojesky bezeichnete die Einigung am Freitagabend als wichtigen Zwischenschritt. Allerdings sei dies noch kein Beschluss, man habe lediglich die Vorarbeiten für mögliche konkrete Verhandlungen für die Post-Kyoto-Periode bei der Klimakonferenz in Bali im Dezember geleistet.
Kommt es bei den Klimaverhandlungen in Bali im Dezember zu einer Einigung, wird dort erst der Startschuss für konkrete Verhandlungen über ein Abkommen nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 folgen. Die Verhandlungen sollen, so sie starten, im Jahr 2009 abgeschlossen sein, so Hojesky.
Das Wiener Treffen, an dem 1.000 Experten aus den Mitgliedsländern sowie Vertreter von Umweltorganisationen teilnahmen, sollte versuchen, die kontroversen Standpunkte der verschiedenen Länder soweit anzunähern, dass am Ende Empfehlungen für den geplanten Klimagipfel möglich würden.
Der Gipfel soll Verhandlungen über neue Richtlinien für den Klimaschutz für die Zeit nach Ablauf des Klimaschutzprotokolls von Kyoto (2012) bis zum Jahr 2020 aushandeln.
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