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Heiße Blutdoping-Spur wird verfolgt

©EPA
Unter dem Vorsitz von Richter Arnold Riebenbauer hat am Freitag die Disziplinar-Kommission des ÖSV erneut Befragungen im Zuge der Turiner Doping-Affäre vorgenommen.

“Es war interessant und sehr informativ. Wir haben einiges weitergebracht, das Bild rundet sich ab. Vor allem verfolgen wir eine gewisse Spur im Blutdoping”, lautete das Resümee von Riebenbauer.

So konnte etwa schon eingegrenzt werden, von wo Biathlet Wolfgang Perner, der des Blutdopings überführt worden ist, seine Blutbeutel bezogen hat. Ein Carabinieri aus Italien bestätigte in seiner Einvernahme, dass Biathlet Wolfgang Rottmann jenen Plastiksack, in dem der verbotene Blutplasmaexpander Human-Albumin gefunden wurde, aus dem Fenster geworfen habe. Zu den acht Personen, die am Freitagvormittag befragt wurden, gehörten weiters die Biathleten Fritz Pinter, Daniel Mesotitsch, Christoph Sumann und Ludwig Gredler sowie Trainer Alfred Eder und auch noch ein Vertreter jener Firma, die die inkriminierten Blutbeutel erzeugt und vertreibt. “Es gibt aber keine neue Evidenz, dass andere außer Perner und Rottmann Doping betrieben haben”, erklärte Riebenbauer.

Weiters wurde ein Experte der Blutbank in Eugendorf (Salzburg) vernommen sowie ein Sportagent, von dem angenommen wird, dass er ein Mittelsmann zwischen Blutbank und Sportlern gewesen sei.

Bezüglich der vier Langläufer Roland Diethart, Johannes Eder, Jürgen Pinter und Martin Tauber, die so wie Perner und Rottmann vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) lebenslang für Olympische Winterspiele gesperrt wurden, hofft Riebenbauer, dass schon bald Urteile von Seiten des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) in Lausanne vorliegen werden. “Ich hoffe, dass wir im Juli einen Schlussstrich unter diese Causa ziehen können. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass wir mit mühsamer kriminalistischer Kleinarbeit erfolgreich sein werden,” präzisierte der Richter.

In der ORF-Kurzsport-Fernsehsendung wehrte sich Rottmann gegen die gegen seine Person erhobenen Dopingvorwürfe und beteuerte seine Unschuld. Außerdem kündigte er an, rechtliche Schritte gegen die ÖSV-Disziplinarkommission zu prüfen. “Denn jetzt ist mein Ruf wirklich in Gefahr”, betonte der Ex-Weltmeister über 20 km Biathlon (Oslo 2000).

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