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Heft mit HIV-infiziertem Blut gedruckt: "Vangardist"-CEO Julian Wiehl im Talk

Die Mai-Ausgabe des "Vangardist" wurde mit Tinte und Blut von HIV-positiven Blutspendern gedruckt. Chefredakteur Julian Wiehl, der aus Hörbranz stammt, spricht im VOL.AT-Hangout über die Aktion, die ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von HIV-infizierten Menschen setzt.
CEO Wiehl im VOL.AT-Hangout
Die HIVHEROES-Kampagne
Gib Aids keine Chance

Die Geschichte des mit infiziertem Blut gedruckten Magazins geht gerade um die Welt. Vor seinem Gespräch mit VOL.AT sprach Julian Wiehl mit der Presseagentur AFP, welche die Geschichte in die französisch-sprachige Welt bringen wird. Washington Post, ABC-News und CBS-News aus den Vereinigten Staaten haben bereits über die Mai-Ausgabe des “Vangardist” berichtet.

Großes Medienecho, großes Rede-Bedürfnis über HIV

Für den Vorarlberger Julian Wiehl zeigt das Medienecho, wie groß das Bedürfnis ist, über HIV zu sprechen. Julian Wiehl ist Chefredakteur des “Vangardist” und CEO für Sales Management. Seiner Meinung nach sind HIV-positive Menschen in der Gesellschaft immer noch stigmatisiert und es herrschen große Berührungsängste ihnen gegenüber.

Die Mai-Ausgabe des Vangardist - (C) Julian Behrenbeck
Die Mai-Ausgabe des Vangardist - (C) Julian Behrenbeck ©Die Mai-Ausgabe des Vangardist – (C) Julian Behrenbeck

HIV in den Händen halten: mit dem “Vangardist”-Heft

Das erklärte Ziel der Vangardist-Redaktion besteht darin, die Ausgrenzung HIV-positiver Menschen aufzuheben, diese sollen in die Gesellschaft eingebunden werden. Dafür bedürfe es verstärkter Aufklärung über die Immunschwäche-Krankheit. Wenn man einen HIV-positiven Menschen berührt oder umarmt, besteht keine Ansteckungsgefahr. Der HIV-Virus wird in alltäglichen sozialen Kontakten nicht übertragen, auch nicht beim Husten oder Niesen, nicht bei Umarmungen oder beim Küssen. Am häufigsten wird HIV beim Sex ohne Kondom übertragen.

HIV in Händen halten - (C) Julian Behrenbeck
HIV in Händen halten - (C) Julian Behrenbeck ©Das Heft aus der Folie nehmen und HIV in Händen halten – (C) Julian Behrenbeck

Immer noch die sechstgrößte Todesursache der Welt

“Erschreckenderweise ist die Zahl der Ansteckungen gestiegen”, sagt Julian Wiehl. Laut einem WHO-Bericht kam es in Europa und Zentralasien im Jahr 2013 zu 80 Prozent mehr HIV-Neuansteckungen als 2004. “Vielleicht fühlen sich die Menschen dank der neuen Medikamente zu sicher”, überlegt der Vangardist-Chefredakteur. Doch der HIV-Virus ist nach über 30 Jahren von Kampagnen und Aufklärungsarbeit immer noch die sechstgrößte Todesursache der Welt. Deshalb wollen Julian Wiehl und sein Team informieren. Die Erlöse aus den Magazin-Verkäufen werden sie spenden.

Mit Stars die breite Masse erreichen

Um die breite Masse zu erreichen, ließ Julian Wiehl 2500 Exemplare des “Vangardist” ausgewählten Prominenten zukommen. Diese bekannten Personen sollen dann ein Bild von sich mit dem Magazin ins Internet stellen, wo sie viele Menschen erreichen. Berührungsängste vor dem Magazin brauchen weder die Prominenten noch die Käufer zu haben. Außerhalb des menschlichen Körpers ist das HIV-Virus nach einer halben Stunde nicht mehr ansteckend. Zusätzlich wurde das Blut in einem Labor sterilisiert, die Tinte des Magazins ist also unter keinen Umständen gesundheitsgefährdend.

Das Video der Vangardist-Kampagne #hivheroes

Fakten zu HIV

Trotz 30 Jahren Kampf gegen die Verbreitung von HIV und AIDS in Kampagnen rund um den Globus gab es in Europa 80% mehr Neuinfizierungen als im Vergleich zu 2004. Besonders das Stigma und die soziale Ausgrenzung von Infizierten, macht vielen Menschen Angst sich testen zu lassen und verursacht somit zahlreiche vermeidbare Neuinfektionen.

  • 2.1 Millionen Menschen haben sich 2013 weltweit an HIV neu infiziert
  • 50% der diagnostizierten Patienten wurden sehr spät diagnostiziert
  • 25% der Infizierten wurden überhaupt nicht diagnostiziert
  • 26% der Neuinfizierten waren zwischen 13 und 24 Jahren alt
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