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Head: Rückkehr in Gewinnzone

Der Sportartikelhersteller Head hat nach einer Umstrukturierung im zweiten Quartal 2005 die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Das Nettoergebnis im zweiten Jahresviertel drehte auf plus 4,5 Mio. Dollar (3,64 Mio. Euro), nach minus 30,7 Mio. Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg um knapp 5 Prozent auf 86 Mio. Dollar an. Im Ausblick zeigte sich Head für heuer „optimistischer“.

„Zwar haben sich die Marktbedingungen nicht wesentlich verbessert, aber unsere Performance verbessert sich. Deshalb sind wir optimistischer in Bezug auf unser Ergebnis für das Gesamtjahr 2005“, erklärte Unternehmenschef Johan Eliasch in der Pressemitteilung. Die Ergebnisse der Umstrukturierung hätten „begonnen, sich auf die Rentabilität auszuwirken, wobei sich sowohl die Margen als auch die absoluten Gewinne in allen Bereichen (Wintersport, Racket, Tauchen, Anm.) im Vergleich zum Vorjahr verbessert“ hätten.

Das erste Halbjahr 2005 (bis 30. Juni) betrachtet war der Umsatz nach wie vor rückläufig: Die Nettoerlöse gingen um 2,7 Prozent auf 169,6 Mio. Dollar zurück. Außerdem schrieb Head im Halbjahr immer noch einen Nettoverlust von 4,6 Mio. Dollar – allerdings eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Nettoergebnis der ersten sechs Monate 2004 von minus 45 Mio. Dollar, ebenso wie im Betriebsverlust (EBIT), der sich im Halbjahr von 11,4 auf 3,5 Mio. Dollar reduzierte.

Das Betriebsergebnis (EBIT) im Gesamtjahr werde aber dennoch – nach den geplanten Restrukturierungskosten und Gewinnen aus Veräußerung von Liegenschaften – geringer als jenes des Vorjahres sein, betonte Elias. Dank eines Liegenschaftsverkaufs in Irland, der 5,65 Mio. Dollar in die Head-Kasse spülte, hatte sich das EBIT 2004 von 245.000 Dollar auf 15,0 Mio. Dollar erhöht.

Head hat diesen Sommer 90 Prozent seiner Vorarlberger Tennis-Racket-Produktion nach China verlagert. Rund hundert Mitarbeiter in Vorarlberg haben dadurch ihren Arbeitsplatz verloren.

Im zweiten Quartal 2005 verzeichnete Head Umsatzzuwächse im Wintersportbereich und beim Racketsport, Rückgänge waren im Tauchsport zu verzeichnen. Die Mitarbeiterzahl verringerte sich: Ende Juni 2005 waren 2.384 Personen bei Head beschäftigt, davon 821 in Österreich, die übrigen hauptsächlich in den USA, Italien und Tschechien. Ende Juni 2004 hatte Head noch 2.652 Mitarbeiter, davon 895 in Österreich, erklärte Finanzvorstand Ralf Bernhart auf Anfrage.

Der Umsatz des Wintersportbereichs stieg im zweiten Quartal um rund 5,6 Mio. Dollar (76 Prozent) auf 12,8 Mio. Dollar (7,3 Mio. Dollar), im ersten Halbjahr um 4,7 Mio. Dollar (16 Prozent) auf 34,1 Mio. Dollar (29,4 Mio. Dollar). Als Grund für diese Steigerung nennt das Unternehmen mehr Absatz bei Skischuhen und Bindungen sowie die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Der Umsatz des Racketsportbereichs stieg im zweiten Quartal um 0,8 Mio. Dollar (1,6 Prozent) auf 47,7 Mio. Dollar (46,9 Mio. Dollar). Diese Zunahme sei auf mehr Absatz bei Tennisbällen sowie die Euro-Aufwertung zurückzuführen. Im ersten Halbjahr hingegen sank der Racketsport-Umsatz um 6,4 Mio. Dollar (6,6 Prozent) auf 90 Mio. Dollar. Als Hauptgründe sieht Head einen geringeren Absatz bei Tennisrackets und -bällen sowie einen geänderten Produktmix bei Tennisrackets. Durch die Schließung des Tennisballwerks im irischen Mullingar sei erwartungsgemäß ein Teil des Tennisballgeschäfts mit europäischen Kunden verloren gegangen.

Der Umsatz des Tauchsportbereichs sank im zweiten Quartal um 3,6 Mio. Dollar (13,9 Prozent) auf 22,4 Mio. Dollar (26 Mio. Dollar). Im ersten Halbjahr sank hier der Umsatz um 4,4 Mio. (9,7 Prozent) auf 41,4 Mio. Dollar. Für diesen Rückgang macht Head den italienischen Markt sowie die Reduzierung seiner Produktpalette verantwortlich. Die negative Entwicklung sei zum Teil durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar wettgemacht worden.

Head NV ist Hersteller und Anbieter von Marken-Sportausrüstungen. Die Stammaktien von Head NV notieren an der New York Stock Exchange („HED“) und an der Wiener Börse („HEAD“). Die Geschäftstätigkeit gliedert sich in vier Bereiche: Wintersport, Racketsport, Tauchsport und Lizenzen. Die Produkte firmieren unter den Marken Head (Tennis-, Squash- und Racketball-Rackets, Alpinskier und Skischuhe, Snowboard-Ausrüstungen), Penn (Tennis- und Racketball-Bälle), Tyrolia (Skibindungen) sowie Mares/Dacor (Tauchausrüstungen).

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