Nach Architektenkammer-Präsident Georg Pendl hat sich nun auch Verkehrs- und Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) als oberster Vertreter der Stadt zurückgezogen. Bereits gestern, Montag, habe er nicht mehr an einer entsprechenden Sitzung teilgenommen, hieß es gegenüber der APA in seinem Büro.
Hintergrund ist der Streit um die Frage, ob durch den geladenen Wettbewerb das Vergaberecht verletzt wurde. Die ÖBB haben auf ein EU-weites offenes Verfahren verzichtet, weil sie sich über ihre Immobilienmanagement GmbH als privatwirtschaftlicher Akteur sehen. Ein internationales Architektenkonsortium hat dagegen beim Bundesvergabeamt (BVA) ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet.
“Stadtrat Schicker hat sich zu dem Zeitpunkt aus der Jury zurückgezogen, als erkennbar wurde, dass eine abschließende Klärung der rechtlichen Situation und deren Folgen bis zum Beginn der eigentlichen Jurysitzung nicht vorgelegt werden kann”, hieß es am Dienstag in einer Aussendung aus seinem Büro, die den Titel “Hauptbahnhof Wien: Rechtskonforme Ausschreibung unverzichtbar” trug. Experten der Stadt hätten aber sehr wohl teilgenommen.
“Die Stadt Wien anerkennt die hervorragende Qualität der eingereichten Projekte”, hieß es weiter: “Es wird jedoch nicht verhehlt, dass bei für die Stadt und für ganz Österreich dermaßen sensiblen Projekten eine rechtskonforme Abwicklung durch den Auslober selbstverständlich zu sein hat. Dies wird vom Vergabekontrollsenat zu klären sein.”
Bei dem Streit geht es nicht um den Bahnhof selbst (für diesen gab es gar keinen Gestaltungswettbewerb, Anm.), sondern um Büro- und Geschäftsgebäude im direkten Umfeld, darunter ein 100-Meter-Hochhaus für die ÖBB-Zentrale. Der Wettbewerb wurde im Herbst ausgeschrieben. Eingeladen wurden acht Teams, darunter Coop Himmelb(l)au, Hans Hollein und David Chipperfield.
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