Nach dem Scheitern der Transitverhandlungen in Brüssel hat sich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) für einen gezielten Ausbau der Alternativen zum Straßenverkehr ausgesprochen. „Es hilft nicht, nachzutrauern“, war Häupl am Mittwoch im Gespräch mit der APA überzeugt. „Das die Verhandlungen verbockt und vermurkst wurden, weiß eh jeder“, so sein Resümee. Bei allen Schritten werde man immer nur in akkordierter Weise mit den anderen Landeshauptleuten der Ostregion vorgehen.
Er freue sich, dass sich die Länder Osteuropas entwickelten, was aber auch mehr Transitverkehr bedeute. Deshalb müsse man Alternativen zur Straße anbieten, also vornehmlich Schiene und Schiff. „Lediglich zwei Prozent der Donautransportkapazität werden heute genutzt“, gab der Bürgermeister zu bedenken. Man wolle den wirtschaftlichen Aufschwung im Osten nicht bremsen, aber er müsse ökologisch und sozial verträglich geschehen.
Keine verstärkten Lkw-Kontrollen in Wien
Von verstärkten Kontrollen, wie von Verkehrsminister Hubert Gorbach (F) vorgeschlagen, hält Häupl wenig. „Maßnahmen, wie sie der Herr Minister in einer ziemlich verzweifelten Aussendung angeregt hat“, werde man in Wien nicht setzen. Häupl verwies auf die bereits gravierenden Einschränkung des Verkehrs durch die Sperrung der vierten Fahrspur auf Teilen der Südost-Tangente für die anstehenden Umbauarbeiten. „Wenn wir da jetzt anfangen, jeden Lkw zu kontrollieren, geht gar nichts mehr“, so Häupl.
Allerdings müssten durchaus die stichprobenartigen mobilen Kontrollen in der Fläche verstärkt werden. Nur so könnten sich die Fahrer nicht darauf einstellen, wo kontrolliert wird.
Redaktion: Bernhard Degen
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