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Hartinger-Klein: "Trendwende" bei Arbeitslosigkeit von Behinderten

Hartinger-Klein ortet eine "Trendwende".
Hartinger-Klein ortet eine "Trendwende". ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ortet Hartinger-Klein eine Trendwende. Die Arbeitslosigkeit bei Behinderten ist um 7,8 Prozent zurückgegangen.

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) meldet am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung eine “Trendwende” bei den Arbeitslosenzahlen von Behinderten. Diese Gruppe sei von der Wirtschaftskrise besonders hart betroffen gewesen, nun gebe es eine Entspannung. Die Arbeitslosigkeit von begünstigten Menschen mit Behinderungen sei demnach im Vormonat um 7,8 Prozent zurückgegangen.

“Durch die erstmalige Aufnahme von Menschen mit Behinderungen als eigene Zielgruppe beim AMS und den erarbeiteten Verbesserungen in Umsetzung des Inklusionspaketes werden wir einen weiteren Schritt hin zu Gleichberechtigung und umfassender Teilhabe setzen”, erklärte die Sozialministerin.

Noch viele Inklusionsbaustellen offen

Die Liste Pilz, die im Parlament neuerdings unter dem Namen “Jetzt” auftritt, forderte unterdessen eine Aufwertung der Persönlichen Assistenz. “Menschen mit Behinderungen sollen unabhängig von der Art ihrer Behinderung und unabhängig vom Einkommen Zugang zu Persönlicher Assistenz haben”, forderte Sozialsprecherin Daniela Holzinger. Die Liste plädiert für eine “bedarfsgerechte Finanzierung, um echte Teilhabe zu ermöglichen”. Zudem brauche es eine bundesweit einheitliche Regelung anstatt neun verschiedene Länderregelungen.

Die Lebenshilfe Österreich sieht anlässlich des Internationalen Tags noch viele Inklusionsbaustellen offen. Die zentralen Herausforderungen für ein selbstbestimmtes Leben sind laut Lebenshilfe der Zugang von Menschen mit Behinderungen zu einer inklusiven Regelschule, die Menschen besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, die Schaffung eines erweiterten Arbeitsmarktes, Wahlmöglichkeiten für selbstständige und individuelle Wohnformen und eine qualifizierte bundesweite Persönliche Assistenz. Darüber hinaus wünscht man sich die Schaffung von sozialversicherungsrechtlichen Anstellungsverhältnissen in Werkstätten.

Anderl: Ausgleichstaxe erhöhen

Die Arbeiterkammer (AK) fordert eine Erhöhung der Ausgleichstaxe für Mitarbeiter mit Behinderung. “Denn nach wie vor kommen sehr viel ArbeitgeberInnen ihrer Beschäftigungsverpflichtung nicht im erforderlichen Ausmaß nach und kaufen sich über die Ausgleichstaxe frei”, kritisierte AK-Präsidenten Renate Anderl anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am Montag.

Auf dem Arbeitsmarkt sei die Situation für arbeitssuchende Menschen mit Behinderungen nach wie vor prekär, so Anderl. Die Gesamtarbeitslosigkeit gehe zwar gegenüber dem Vorjahr zurück allerdings profitierten Menschen mit Behinderungen so gut wie gar nicht vom Beschäftigungsaufschwung. Das Ziel sollte sein, dass möglichst viele Menschen mit Behinderungen durch passende Arbeitsmarktförderungen einen Job finden: “Dafür braucht das AMS natürlich ein entsprechendes Förderbudget. Die Beratungseinheiten im AMS, die speziell auf Menschen mit Behinderungen zugeschnitten sind, müssen unbedingt bestehen bleiben”, fordert Anderl.

Der Österreichische Behindertenrat drängte in einer Aussendung auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und die Evaluierung der Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Behinderung 2012 bis 2020. Gefordert wurde auch die Schaffung eines Inklusionsfonds, um die Maßnahmen finanzieren zu können.

(APA/Red)

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