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Happy Birthday Helmut Lang!

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Modemacher Helmut Lang ist ein 50er - Dass der Design-Superstar aus Wien kommt, wissen nur wenige. Erst in Paris und New York wurde aus dem Autodidakt ein gefeierter Modedesigner.

Wie es mit dem so berühmten wie zuletzt finanziell angeschlagenen Modelabel Helmut Lang im Besitz des Prada-Konzerns weitergeht, steht in den Sternen. Einer hat diese Woche aber Grund zum Feiern: Der 1956 in Wien geborene Label-Gründer, Österreichs „Mode-Export Nr.1″, wird am Freitag (10. März) 50 Jahre alt. Seit den neunziger Jahren residiert der „Vater des Minimalismus” in New York.

Der gebürtige Wiener wuchs bei seiner Großmutter in der Ramsau (Steiermark) auf. Bald nach dem Schulabschluss begann er, als Autodidakt Mode zu entwerfen. „Ich wollte Künstler werden, aber ich hatte zu großen Respekt davor”, sagte er der Modezeitschrift „Vogue” 1998. „Ich hatte eine katholische Erziehung, die einen mit einer ordentlichen Portion von Schuld und Minderwertigkeitsgefühlen zurücklässt. Ich bin also stattdessen auf eine Wirtschaftsschule gegangen.” In den Neunzigern besuchte er zum ersten Mal eine Ausbildungsstätte für Mode: als Gastprofessor der Modeklasse an der Wiener Universität für angewandte Kunst.

Lang steht für ein reduziertes Design und ein Konzept des intellektuellen Purismus im Umgang mit Bekleidung, das sich in krassem Gegensatz zu den glamourösen achtziger Jahren befand, während deren Ausklang er zu internationalem Ruhm gelangte. Legendär ist sein Faible für Schwarz. Vor allem die schmal geschnittenen Herrenanzüge beeinflussten die Männermode weltweit. Ende der 1990er versuchte sich der Designer in Experimenten mit etwas mehr Farbe und neuen Schnitttechniken. In den letzten Jahren dominierte wieder die klare Linie.

Modemacher war Helmut Lang geworden, nachdem er vergeblich die „perfekte” Jacke und das „perfekte” T-Shirt gesucht hatte, so die Fama. In Wien eröffnete er sein erstes Geschäft. Die österreichische Regierung lud ihn daraufhin ein, 1986 an einer nationalen Ausstellung im Centre Pompidou in Paris teilzunehmen. Ende des selben Jahres stellte Lang seine Kollektionen erstmals in der französischen Modemetropole auf dem Laufsteg vor – und wurde von der Weltpresse gleich als „aufsteigender Star” bezeichnet. Diese erste Schau war auf strenge Jacken aus Loden und weiße Hemdblusen konzentriert.

Trotz des Schwindel erregenden Erfolgs blieb Lang Wien bis in die späten 1990er treu, ehe er nach New York umzog. Im April 2000 wurde er als erster nicht amerikanischer Künstler ins elitäre Council of Fashion Designers of America aufgenommen.

1999 gingen der Designer und das Mailänder Modeunternehmen Prada ein Joint Venture ein. Die Ergebnisse entsprachen in finanzieller Hinsicht nicht den Erwartungen. Im Oktober 2004 übernahm der Luxuskonzern die totale Kontrolle. „Ich bin froh, dass ich weiterhin meine Rolle als Art-Director weiterführen kann”, sagte der Designer zunächst. 2004 wurden bei einem Umsatz von etwa 30 Millionen Euro mehrere Millionen Euro Verluste registriert.

Im Jänner 2005 war es offiziell: Prada trennte sich von Helmut Lang, das gleichnamige Label des Wieners blieb im Besitz des Konzerns. Der Designer musste ein sechsmonatiges Wettbewerbsverbot für Mode und verwandte Branchen einhalten und kündigte an, sich eine „Auszeit” zu gönnen. Er werde aber „nicht im Sonnenuntergang verschwinden”, betonten Freunde: Helmut Lang erwäge neue Möglichkeiten in- und außerhalb des Modebusiness. Wiederholt wurde seither spekuliert, er könnte versuchen, seine Marke von Prada zurückkaufen. Der Konzern hatte Mitte 2005 bekannt gegeben, einen Interessenten für das angeschlagene Modehaus zu suchen.

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