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Hans Huber Anerkennungspreis

Manfred Brandl aus Vandans und Otmar Meyer aus Bludesch sind die diesjährigen Preisträger des Hans Huber Anerkennungspreises, der am 25. August verliehen wird.

Manfred Brandl aus Vandans und Otmar Meyer aus Bludesch werden am 25. August mit dem Hans Huber Anerkennungspreis geehrt. Sie haben sich zusammen für eine verstärkte Lehrlingsausbildung in ihrem Unternehmen und in Vorarlberg stark gemacht.

Manfred Brandl wie auch Otmar Meyer haben beide eine Berufslehre absolviert. Manfred Brandl als KFZ-Mechaniker und Otmar Meyer als Maschinenschlosser. Heute ist Manfred Brandl Geschäftsführer der Kran- und Baggerwerke Liebherr in Nenzing/ Vorarlberg, Rostock/Deutschland und Sunderland/England. Otmar Meyer ist Leiter der Lehrwerkstätte in Nenzing. Die beiden haben die Vision, dass praktisch veranlagte Menschen in der Region zu qualifizierten Fach- und Führungskräften für die Region heranwachsen. Sie haben das Lehrlingswesen in der Firma Liebherr in Nenzing wesentlich mitgeprägt, entwickelt sowie umgesetzt, was der Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung mit dem Hans Huber Anerkennungspreises honoriert.

Otmar Meyer ist seit 1980 bei der Firma Liebherr in Nenzing tätig. Nach bestandener Meisterprüfung nahm er bei Liebherr eine neue Herausforderung als Ausbildner an. Er fand damals eine Lehrlingsausbildung vor, die wenig strukturiert und organisiert war. Heute ist er Leiter der Lehrwerkstätte, was er seinem grossen Engagement, seiner Fach-, Sozial-, und Führungskompetenz zu verdanken hat. Meyer hat die Lehrlingsausbildung der Firma Liebherr ausgebaut und betreut heute 13 Ausbilder und 110 Auszubildende. Damit gehört das Unternehmen zu den Vorzeige-Ausbildungsstätten Vorarlbergs. Meyer betont vor allem: „Früher ist der Stellenmarkt anders gewesen, und die Lehrlingsarbeit wurde nicht so geschätzt wie heute.“ Es brauchte also genug Überzeugungsarbeit, damit auch die Produktion merkte, dass Lehrlinge bereits in der Ausbildung produktiv einzusetzen sind. Dies verdankten sie vor allem Otmar Meyer und seinem motivierten Team. Allerdings ist es gemäss Otmar Meyer auch den Berufsleuten aus den Talschaften zu verdanken, denen die Verbundenheit mit der Region und dem Arbeitgeber noch wichtig ist.

Die Firma Liebherr stellt mittlerweile jedes Jahr 30 neue Lehrlinge ein, und Otmar Meyer sorgt dafür, dass in allen Bereichen des Handwerks Lehrplätze zur Verfügung stehen. Dank dieser Vielfalt, so Meyer, gewinne die Firma Liebherr junge Menschen, die sich für eine Lehre entscheiden. Dadurch sei es auch leichter, in den Schulen und bei den Eltern wichtige Überzeugungsarbeit zu leisten, die von enormer Bedeutung sei. Er tut dies einerseits mit dem Wissen, dass immer mehr junge Menschen zur Mittelschule gehen wollen, und andererseits, weil er überzeugt ist, dass für viele Mittelschüler die Lehre der bessere Ausbildungsweg wäre.

Manfred Brandl unterstützt als Geschäftsführer von Liebherr Nenzing Otmar Meyer in der Lehrlingsausbildung und engagiert sich darüber hinaus als „Wanderprediger“ für das duale Bildungssystem. Er ist davon überzeugt, dass die duale Ausbildung mit den daraus resultierenden hervorragenden Fachkräften für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg von allergrößter Bedeutung ist. Im Rahmen seines Engagements bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg pocht er auf die soziale Verantwortung gegenüber angehenden Berufsleuten. Damit leistet er einen bedeutenden Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung des Bundeslandes Vorarlberg. Er ist der Meinung, dass ein Hochschulabschluss keine Garantie für den beruflichen Erfolg sei: „Man kann auch mit einer fundierten Lehre weit kommen.“ Brandl machte es selbst vor. Mit Engagement und entsprechender Weiterbildung arbeitete er sich vom Schlosser bei Liebherr über den Gruppenführer, Vorarbeiter, Sachbearbeiter und Betriebsleiter die Karriereleiter hinauf, bis er 2001 dank seiner hohen Fach-, Sozial- und Führungskompetenz zum Geschäftsführer befördert worden ist. Jedes Jahr investiert sein Unternehmen unter seiner Leitung etwa eine Million Euro in die Ausbildung am Standort Nenzing. Die Lehrlinge werden dabei in hohem Masse produktiv eingesetzt. Gemäss Brandl finanzieren die Auszubildenden mit ihrer produktiven Arbeit ihre Ausbildner.

Brandl und Meyer haben sich ausserdem zum Ziel gesetzt, die Ausbildung nicht nur fachtechnisch voranzutreiben. Ergänzend legen die beiden grossen Wert auf die Förderung der sozialen Kompetenz. Manfred Brandl drückt es treffend aus: „Die technischen Probleme sind in den meisten Unternehmen die kleinsten.“ In Team- oder Einzelgesprächen wird während der Arbeit auf den einzelnen Lehrling eingegangen, damit sich seine Persönlichkeit positiv entwickeln kann. Konsequenterweise unterstehen auch die Ausbildner strengen Massstäben. Als Vorbilder für die Lehrlinge müssen sie gemäss Otmar Meyer eine hohe Eigenmotivation mitbringen und den Lehrlingen etwas lehren wollen. Dabei werden Werte in den Mittelpunkt gestellt, die im Arbeitsalltag je länger je wichtiger werden: Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit. Damit setzen die beiden gewissermassen als „Dreamteam der dualen Berufsausbildung“ ihre Vision für starke Fach- und Führungskräfte aus und für Vorarlberg zielstrebig und umsichtig um.

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