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Hang rutschte unterhalb des Hauses weg

Lochau - Ein mächtiger Erdrutsch blockiert seit wenigen Tagen den Wanderweg unterhalb des Haggen in Lochau: Nun wartet man auf ein geologisches Gutachten. Bilder 

Bäume und riesige Gesteinsbrocken hatten sich vermutlich nach den schweren Regenfällen letzte Woche aus dem Hang gelöst und waren in den darunter liegenden Wald gedonnert. Am Montag ließ der geologische Sachverständige des Landes, Mag. Johannes Schweiger, den Weg sperren und Sicherungsvorschläge ausarbeiten.

Zusammenhang?

Ob die Rutschung, wie auch schon vermutet, in Zusammenhang mit dem Bauprojekt steht, das derzeit in unmittelbarer Nähe der Abrisskante erstellt wird, lässt sich laut Schweiger schwer feststellen. Sicher sei, dass die starken Niederschläge eine wesentliche Rolle gespielt hätten. Auch von Seiten der Gemeinde gibt man sich in dieser Frage zurückhaltend. „Bei der Bewilligung des Bauvorhabens wurden alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten“, versichert Gemeindesekretär Mag. Ewald Giesinger gegenüber den „VN“. Mehr noch. Man habe das Haus aufgrund der exponierten Lage sogar um neun Meter weiter zurück versetzt als ursprünglich geplant. Aufschluss darüber, ob zusätzliche Prüfungen durch einen Sachverständigen notwendig sind, erwartet sich die Gemeinde vom geologischen Gutachten, das demnächst schriftlich vorliegen wird.

Sicherungskonzept

Bereits telefonisch hat Johannes Schweiger die Gemeinde über empfehlenswerte Sicherungsmaßnahmen informiert. Dazu gehört vor allem die Räumung der Rutschung von losem Gestein. Ein fachkundiger Trupp soll den steilen Hang auf lockere Felsbrocken abklopfen. „Wir müssen davon ausgehen, dass da oben noch 1,5-Meter-Blöcke liegen“, so Schweiger. Der Großteil des Materials ist seinen Beobachtungen zufolge aber „herunten“. Wobei man jedoch nie sicher sein könne. Außerdem sollen die schiefstehenden Bäume gefällt werden. Und nicht zuletzt „wird ein Sicherungskonzept für den Stirnbereich vorzulegen sein“, formuliert der Geologe moderat, aber unmissverständlich.

Erste Arbeiten

Ob Lochau dieser Aufforderung nachkommt, bleibt abzuwarten. „Im Normalfall würden sich Gemeinden aber an die Gutachten halten“, sagt Schweiger. An ersten Arbeiten hat die betroffene Kommune die Abrisskante mit grünen Planen abgedeckt, um das Eindringen weiterer Wassermassen in das Erdreich zu verhindern. Auch die verschüttete Wegstrecke wurde großteils schon geräumt. „Eine Freigabe erfolgt jedoch erst, wenn die Situation tatsächlich entschärft ist“, betont Mag. Johannes Schweiger.

Eine Gefahr für weiter darunter liegende Wohnobjekte sieht er nicht. Denn dazwischen befinden sich „ein paar hundert Meter Wald“ mit guter Schutzwirkung. Außerdem flacht das Gelände nach unten aus, sodass rollende Steine irgendwann liegen bleiben.

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