“Der Kunde könnte es merken”
“Der Kunde könnte es merken, wenn etwa das Geschäft eine viertel Stunde später aufgemacht wird. Oder auch, weil nur eine Kassa besetzt ist, damit viele Kolleginnen und Kollegen an der Betriebsversammlung teilnehmen können”, sagte die Verhandlerin der Gewerkschaft GPA-djp, Anita Palkovich, am Montag im Ö1-Morgenjournal.
In den österreichweit “hunderten” Betriebsversammlungen sollen die Beschäftigten über den Stand der Kollektivvertragsverhandlungen informiert werden. Die Versammlungen sollen sowohl in den Zentralen der Handelsfirmen als auch in größeren Filialen während der Geschäftszeit stattfinden und bis Freitag andauern.
Arbeitgeber nicht begeistert
Die Arbeitgeber sind davon nicht begeistert und kritisieren die Aktionen “auf dem Rücken der Kunden”: “Ich hoffe, dass die Auswirkungen möglichst klein sind und der Kunde wenig davon verspürt und ich hoffe, dass die Gewerkschaft die Jobs der Mitarbeiter nicht aufs Spiel setzt”, so Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller.
Vergangene Woche wurden die Gespräche über den ab Jänner 2019 geltenden Kollektivvertrag für die Handelsangestellten und Lehrlinge in der vierten Runde abgebrochen. Wesentliche Annäherungen hat es bereits bei rahmenrechtlichen Themen gegeben. Zugeständnisse gab es etwa bei der Aufnahme von Altersteilzeitmodellen in den Kollektivvertrag, einer besseren Anrechnung von Karenzzeiten sowie der besseren Förderung von Aus-und Weiterbildung – etwa durch Bildungskarenz. Auch bei der Höhe der Lehrlingsentschädigungen sind die Arbeitgeber bereit, ordentlich was draufzupacken.
Gewerkschaft fordert 60 Euro mehr im Monat
Streitpunkt ist das Gehaltsplus. Die Gewerkschaft fordert 3,5 Prozent oder mindestens 60 Euro im Monat mehr. Die Metall- und Eisenbahnergewerkschaften haben bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen einiges vorgelegt und für die Beschäftigten Abschlüsse über 3 Prozent erkämpft.
Die Arbeitgeber im Handel bieten eine Gehaltserhöhung von 2,35 bis 2,65 Prozent bzw. ein Minimum von 42 Euro. “Unsere Gewinnmargen sind minimal, das kann man nicht mit der Metallindustrie vergleichen”, hatte Arbeitgeber-Chef Buchmüller argumentiert.
(APA/red)
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