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Handel mit gefälschten Arzneimittel: Vorarlberger noch in Uruguay inhaftiert

Mit dem Handel gefälschter Medikamente sollen der Vorarlberger und seine Partner 21 Millionen Euro verdient haben.
Mit dem Handel gefälschter Medikamente sollen der Vorarlberger und seine Partner 21 Millionen Euro verdient haben. ©DPA
Schwarzach/Potsdam - Gegen den im August in Uruguay verhafteten Vorarlberger wird immer noch ermittelt. Insgesamt acht Mittäter müssen sich aber bereits Ende Jänner vor dem Landesgericht Potsdam verantworten. Sie sollen über 21 Millionen Euro mit gefälschten Arzneimitteln verdient haben.
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Der aus Vorarlberg stammende Rene M. ist der mutmaßliche Kopf einer international agierenden Bande von Arzneimittelfälschern. Den sieben Männern und einer Frau, im Alter von 30 bis 66 Jahren, wird ein reger Onlinehandel mit nicht zugelassenen Arzneimitteln vorgeworfen. Dabei sollen sie vor allem mit Potenz- und Schlankheitsmitteln Einnahmen im achtstelligen Bereich ergaunert haben. Genaugenommen ist die Rede von 21 Millionen Euro. Während der 40-jährige Vorarlberger aber laut Auskunft des Außenministeriums noch in Uruguay in U-Haft sitzt, wird am 28. Jänner am Landgericht Potsdam der Prozess gegen seine acht mutmaßlichen Mittäter eröffnet.

Ermittlungen laufen noch

Gegen den in Uruguay verhaftete Vorarlberger wird hingegen laut der Potsdamer Staatsanwältin Sarah Kress noch ermittelt. Noch könne man nicht abschätzen, bis wann mit einer Anklageerhebung gerechnet werden kann. Aus ermittlungstaktischen Gründe könne man keine weiteren Details zum Verfahren weitergeben. Er gilt als Haupttäter der kriminellen Vereinigung, an der auch seine Eltern beteiligt waren. Sie wurden bereits 2012 vor dem Landesgericht Feldkirch zu Haftstrafen verurteilt.

Nach Uruguay abgesetzt

Bevor die Polizei den Arzneimittelfälscher-Ring sprengte, konnte sich der 40-jährige Vorarlberger noch nach Uruguay absetzen. Dort wurde er allerdings – nach 221 Tagen auf der Flucht – von der Polizei festgenommen. Im August war noch die Rede davon, dass der Vorarlberger vermutlich innerhalb von wenigen Wochen ausgeliefert wird. Fakt ist, dass er immer noch in Uruguay in Haft sitzt. Zwischen Deutschland und Uruguay gibt es übrigens kein Auslieferungsabkommen. Rechtshilfe wird jedoch bedingt geleistet. Wegen Steuerschulden wird nicht ausgeliefert. (VOL.AT)

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