Im Zuge der laufenden Regierungsverhandlungen soll sich die FPÖ dem Vernehmen nach dafür einsetzen, das für 1. Mai 2018 geplante Rauchverbot in der Gastronomie zu kippen. Die Stiftung Maria Ebene – seit 2013 gemeinsam mit den Vorarlberger Sozialversicherungsanstalten Anbieter eines Raucherentwöhnungsprogramms – zeigt sich über die Pläne entsetzt.
„Aus gesundheitspolitischer Sicht ist unbedingt am Rauchverbot in der Gastronomie festzuhalten. Das geplante Rauchverbot iste eine der wirksamsten Maßnahmen zur Prävention. Deren Aufhebung wäre aus suchmedizinischer Sicht einem Rückschritt in die Steinzeit gleichzusetzen“, sagt Primar Reinhard Haller, Chefarzt der Stiftung Maria Ebene, und führt weiter aus: „Laut der Studie sank in anderen OECD-Staaten der Raucher-Anteil vom Jahr 2000 bis 2015 von zuvor 25 Prozent auf 18,4 Prozent. In Österreich hingegen rauchen im gleichen Zeitraum konstant zirka 24 Prozent der Erwachsenen täglich.“
Österreich auf letztem Platz im „Tobacco Control Scale“
Auch in der europaweiten Erhebung zur „Tobacco Control Scale“– die systematische Überwachung der Umsetzung von Tabakkontrollrichtlinien auf Länderebene in ganz Europa – liegt Österreich auf dem letzten Platz. „Das ist ein beschämendes Ergebnis, dem Österreich mit der geplanten Novelle zum Rauchverbot in der Gastronomie entscheidend entgegenwirken würde“, führt Johanna Rohrer, Oberärztin im Krankenhaus Maria Ebene, an und ergänzt: „Ein Rauchverbot in der Gastronomie führt unzweifelhaft dazu, dass sich bei Personen, die derzeit regelmäßig Passivrauch ausgesetzt sind, die Gesundheit verbessern würde.“
Auf mehreren Ebenen wirksam
Aus suchtpräventiven und therapeutischen Überlegungen wäre das in Krafttreten des Rauchverbots in der Gastronomie ab 1. Mai 2018 laut Wolfgang Grabher, Psychologe und therapeutischer Leiter des Raucherentwöhnungsprogramms im Krankenhaus Maria Ebene, auf mehreren Ebenen wirksam: „Für Jugendliche steigt die Wahrscheinlichkeit, gar nicht erst mit dem Rauchen zu beginnen, da das ‚Nichtrauchen als Norm’ weiterhin gestärkt wird. Raucher, aber auch Ex-Raucher, würden insofern profitieren, da der Automatismus zur Zigarette zu greifen wegfällt, weil man vor die Tür muss. Außerdem führen rauchfreie Lokale im Sinne einer Vorbildwirkung auch dazu, den Konsum innerhalb der eigenen vier Wände zu überdenken.“
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