Haftstrafen für "Parfumbande"

Die Idee ist zwar nicht neu, aber der alte Trick funktionierte zumindest anfangs noch wie am Schnürchen. Die fünf Burschen und die junge Frau bummelten unauffällig durch Bipa, Douglas, Marionnaud und Le Duigou und mimten kaufwillige Kunden. Als die Gauner unbemerkt waren, packten sie schnell ein paar Markenparfums aus den Kartons aus und versteckten sie unter ihrer Kleidung. Somit war die Diebstahlsicherung entfernt, es drohte keine Gefahr mehr.

Diebesgut sichergestellt

Von den Tätern sind vier arbeitslos, einer ist Lagerist, die Dame arbeitet derzeit als medizinische Assistentin. Auch die Herkunft des „Langfinger-Sextetts” ist bunt gemischt: Vorarlberger, Mazedonier, Schweizer und Türke. Die dreist geklauten Parfums boten die Gauner unter anderem auch zwei Bekannten an.

Freispruch für Käufer

Diese Personen wurden vom Richter allerdings freigesprochen, denn sie wussten nicht, dass es sich um Diebesgut handelte. „Aus einem Versicherungsfall. In einem Geschäft hat es gebrannt”, so erzählte man ihnen.

Um 20 Euro verscherbelt

Die fehlenden Verpackungskartons störten die Abnehmer offenbar nicht im geringsten. Ein Duft mit einer international bekannten Marke um gerade mal 20 Euro schien ihnen freilich ein Schnäppchen. Nur ein Teil der Ware konnte sichergestellt werden.

Haft- und Geldstrafen

Doch dann wurden die Gauner ertappt. Sie gestanden darauf hin, mit welcher Art von „Tätigkeit” sie sich in letzter Zeit ein Zubrot verdient hatten. Die Strafen, die Richter Othmar Kraft im Rahmen der Gerichtsverhandlung verhängte, fielen nicht gerade zimperlich aus: Sie reichen je nach Vorleben und Unbescholtenheit von sechs Monaten unbedingter Haftstrafe bis hin zu bedingten Geldstrafen. „Mein Mandant weiß, dass er eine Dummheit begangen hat und bereut seine Taten”, hofft Verteidiger Nicolas Stieger, dass sein Schützling aus dieser Verurteilung gelernt hat.