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Haft nach Diebestour in Zügen

Feldkirch -  Ein 61-jähriger Bosnier wurde gestern wegen gewerbsmäßigem Diebstahl, Urkundenunterdrückung und Entfremdung unbarer Zahlungsmittel zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann ging mit drei Komplizen von Februar bis Mitte März in Zügen auf Diebestour.

Das Quartett stieg jeweils in Feldkirch ein und in Bludenz wieder aus. In Railjet oder EC lenkten die Haupttäter Fahrgäste gekonnt ab. Die Ganoven ließen scheinbar zufällig Geld fallen. Während hilfsbereite Fahrgäste halfen, dieses einzusammeln, durchsuchte einer von ihnen Geld- und Jackentaschen.

Bei einem Gast fand man nur eine Zugfahrkarte, bei einem Schweizer immerhin 10.000 Euro. Die Rolle des gestern Angeklagten war, die Ausstiegstüren zu blockieren und somit geöffnet zu halten. So konnten die anderen drei Diebe im letzten Moment den Zug verlassen. Doch die Bahnhöfe werden videoüberwacht.

Ein Polizist, der selbst als Fahrgast den Zug benutzt, kam dazu, als wieder jemand bestohlen wurde. Er durchforstete sämtliche Videoaufzeichnungen und stellte fest, dass immer dieselben vier Männer darauf zu sehen waren. Drei konnten dennoch entwischen. Von einem der drei weiß man zumindest, wie er heißt. Den vierten im Bunde schnappte man und stellte ihn gestern vor Gericht.

Keine Entschädigung

Die Geschädigten kamen gestern zur Verhandlung. „Die Chance, Ihr Geld wiederzubekommen, ist gleich null“, erklärt Richter Othmar Kraft. So schließt sich keiner dem Verfahren an. Das Geld ist weg. Von der Beute – knapp 11.000 Euro – habe er einmal 100 Euro bekommen, so der Beschuldigte.

Die Komplizen habe er zufällig im Wienerwald in Bregenz kennengelernt. Kraft verurteilt den Bosnier zu sechs Monaten Haft. Als Unbescholtener hat er Anspruch darauf, nach drei Monaten Haft entlassen zu werden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

 

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