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Hafen Bregenz: Bitte warten

Bregenz - Für den Umbau des Hafens in Bregenz gibt es zwar Ideen, jedoch noch keinen Zeitplan. Deshalb heißt es derzeit: Bitte warten!Hafen-Bregenz [.pdf - 3,0MB]

Seit Ostern umgebaut sein sollen hätte der Bregenzer Hafen nach den ursprünglichen Vorstellungen der seit Dezember 2005 neuen Eigentümer. Gestern präsentierten Illwerke-VKW, Hypobank, Stadt und der Tourismus-Unternehmer Walter Klaus freilich erst unverbindliche Ideen und Planskizzen zur Hafen-Umgestaltung.

Die zeitliche Verzögerung erklärt Illwerke-VKW-Direktor Christof Germann vor allem mit der „hohen emotionalen Bedeutung des Hafens“ für die Bürger, die ein „besonders sensibles Vorgehen“ notwendig mache.

Detailpläne erst 2009

„Wir sind gebrannte Kinder“ in Sachen Zeitplan, sagte Germanns Vorstandskollege Ludwig Summer. Deshalb wird von den Verantwortlichen inzwischen nicht einmal mehr für den geplanten Baubeginn ein Termin genannt, geschweige denn für den Abschluss der Arbeiten.

Zumindest Vorarbeiten könnten mit dem Ausbaggern des Hafens ab Spätherbst 2008 geleistet werden. Davon sprach der Bregenzer Architekt Helmut Kuess, der seine Grundlagen- und Machbarkeitsstudie vorstellte. Darin sind erst für 2009 Detailplanungen und Behördenverfahren vorgesehen, für 2008 ein Gestaltungswettbewerb der Architekten und davor ein Bürgerbeteiligungsverfahren, der zu einem Masterplan führen soll.

Bürgerproteste erwartet werden von den neuen Hafen-Eignern etwa für den Kuess-Vorschlag, das Fahnenrondell für einen großen Hafenplatz zu opfern. Auch neue, wenn auch nur erdgeschossige Infrastruktur-Gebäude an der auf 40 Meter verbreiteten Promenade zwischen Rondell und Hafengebäude könnten für Diskussionen sorgen. Dorthin sollen die großen Personenschiffe verlegt werden – und die Privatboote deshalb in den östlichen Teil des Hafens.

So soll der Hafen näher zur Stadt rücken. Der Großteil des Geländes ist bislang öffentlich nicht zugänglich. Auch das soll sich ändern. An der Ost-Molo könnte am Bodensee die Mole West vom Neusiedler See entstehen, als Gastronomie am Wasser. Von einer Eventkultur am Blumenmolo an der Westseite des Hafens raten die Architekten Kuess und Hörburger jedoch ab, zumal dort Bäume unter Naturschutz stehen. Dafür sind in ihrem Entwurf linksseitig am Molo Sitzstufen geplant, etwa für noch romantischere Sonnenuntergänge direkt am Wasser.

Am Wasser entlang würden die Planer in Zukunft zwischen Hafenrestaurant und Pipeline Fußgänger spazieren lassen und sie so von den Radfahrern trennen.

Alles unverbindlich

Das alles sind unverbindliche Empfehlungen der bislang beauftragten Architekten. Das Ziel der Bemühungen ist zeitlich noch weit entfernt, inhaltlich für den Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart aber klar: Der neue Hafen solle als Tor zur Stadt „Grüß Gott zu den Menschen sagen und sie nicht mehr abschrecken“.

VN-UMFRAGE: Was halten Sie von einer Neugestaltung des Hafens?

Ich glaube, es ist wichtig, dass etwas geschieht. Der Hafen ist eine Visitenkarte für Bregenz und sollte daher moderner sein. Auf das Fahnenrondell kann ich gut und gerne verzichten.
THOMAS TIEFENBACHER, BREGENZ

Ich arbeite im Tourismusamt und weiß daher, dass die Touristen mit der jetzigen Situation zufrieden sind. Mir ist wichtig, dass der See nicht so wie auf deutscher Seite verbaut wird.
STEPHANIE WÖLFEL, BREGENZ

Es muss auf jeden Fall was geschehen, damit wir unseren Gästen was bieten können. Eine Neugestaltung geht also in Ordnung. Das Fahnenrondell etwa ist mir völlig gleichgültig.
CLAUDIA KAINBACHER, BREGENZ

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