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"Habe alle, die mir geholfen haben, ins Gebet eingeschlossen"

Dornbirn - Dank der Weihnachtsaktion "Lichtblick", für die die NEUE-Leser gespendet haben, kann Maria Wohlgenannt ihren Pflegesohn endlich zuhause baden. Das Bad wurde behindertengerecht umgebaut.

Florian ist nicht ihr leiblicher Sohn. Aber er bedeutet ihr alles. „Flo ist mein Leben“, so Maria Wohlgenannt (57) zum „Sonntag“. Für ihn möchte sie noch viele Jahre da sein. Am 20. Jänner 2001 um 17 Uhr kam er zu ihr ins Haus. „Flo ist das Kind meiner Nichte. Die BH hat ihn mir zur Pflege gegeben.“ Flo ist mehrfach behindert. Der mittlerweile Siebenjährige kann weder sitzen, noch reden, noch seinen Kopf alleine halten. Er braucht Pflege rund um die Uhr. Maria geht in der Betreuung des hilflosen Kindes voll auf. Wenn sie Flo zu Essen gibt und er sie mit seinen großen Augen dankbar anstrahlt, dann geht bei ihr das Herz auf. Dann weiß sie, warum sie alles tut.

Die beiden leben seit 2001 harmonisch zusammen. Nur eines trübte bisher ihr Glück: Dass das Badezimmer nicht behindertengerecht ist. Dass Flo nur in einer kleinen Babywanne gebadet werden konnte. Dass Maria mit ihm immer außer Haus musste (in ein Seniorenheim), um ihn richtig baden zu können.

Im Herbst des Vorjahres erfuhr der Lichtblick davon, die gemeinsame Weihnachtsaktion von NEUE Vorarlberger Tageszeitung, Vorarlberg Online und Antenne Vorarlberg. Schnell war man sich einig: Dieser Frau muss geholfen werden. Also riefen wir unsere Leser, Hörer und Internet-User dazu auf, zu spenden. Viele folgten diesem Aufruf, sodass der Lichtblick Frau Wohlgenannt schlussendlich mehr als 4000 Euro in die Hand drücken konnte. Dank diesem Geld konnte sie endlich das Bad in Angriff nehmen und es behindertengerecht umbauen lassen, damit sie ihren Sohn endlich zuhause baden kann. „Flo liebt es zu baden. Denn im Wasser ist er schwerelos. Da kann er sich bewegen“, erklärt Maria.

Kostenlos gearbeitet

Im Frühling kamen die ersten Arbeiter ins Haus. „Sie haben für uns ganz billig geschafft, manche haben’s sogar ganz umsonst gemacht“, erzählt Maria mit einem Lächeln im Gesicht. Ende Mai war das Bad fertig.

Maria kann es noch immer nicht fassen: „Wir müssen jetzt gar nicht mehr außer Haus gehen, um zu baden.“ Das Duschen und Baden von Flo ist plötzlich so einfach geworden. „Ich hock’ ihn einfach auf den Duschstuhl.“ Maria und Flo nutzen heute das Bad mehr denn je. „Morgens dusche ich mein Nüdele, abends bade ich ihn. Dann schläft er besser.“

Maria ist dem Lichtblick unendlich dankbar. „Er hat alles ins Rollen gebracht.“ Die Dornbirnerin hat alle, die sie unterstützten – und das waren viele, sowohl Firmen als auch Privatpersonen – ins Nachtgebet eingeschlossen. Nie hätte sie gedacht, „dass es so viele hilfsbereite Leute in Vorarlberg gibt.“ Maria beugt sich über ihr Nüdele. Der schaut mit großen Augen zum Fenster hinaus, beobachtet die Vögel, wie sie beim Vogelhäuschen Körner fressen. „Flo ist das Schönste, was mir passieren konnte“, gerät die 57-Jährige beim Anblick ihres Pflegesohnes ins Schwärmen. Und dann drückt sie ihn in einer Gefühlsaufwallung fest an sich.

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