Die Preise für Bauland und Eigentumswohnungen sind in Vorarlberg in den vergangenen drei Jahren um 43 Prozent gestiegen, das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen, die am Donnerstag bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Umso wichtiger ist heute verständlicherweise das Thema leistbares Wohnen. Schon seit einigen Jahren setzt das Land verstärkt auf gemeinnütziges Wohnen für sozial Schwächere, mittlere Einkommensgruppen und junge Familien.
Gleichauf mit Bundesdurchschnitt
Nicht nur in Punkto gemeinnütziger Wohnbau, sondern auch was den Klimaschutz angeht, ist Vorarlberg gut aufgestellt: Das Ländle ist Vorreiter bei der Energieeffizienz im Wohnbau. Zudem gibt jeder zweite Vorarlberger an, dass die Wohnkosten für ihn keine Belastung bedeuten - das ist der höchste Anteil aller Bundesländer. Die Wohnkostenbelastung liegt bei 16 Prozent und somit gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt.
Neubauzahlen auf Allzeithoch
Die Studie stellt der Vorarlberger Wohnbaupolitik insgesamt ein gutes Zeugnis aus. Die Zahl der Bewilligungen übersteigt derzeit erfreulicherweise die Nachfrage, eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt ist somit möglich. Vorarlberg investiert in die Förderung des Wohnbaus im Schnitt 386 Euro pro Einwohner und Jahr - mehr als jedes andere Bundesland. Die Neubauzahlen sind seit 2009 steil nach oben gegangen und erreichten 2017 mit 4000 Bewilligungen ein Allzeithoch.
Wohnbauförderung nutzen
Für die Zukunft des Wohnens in Vorarlberg sind laut Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser mehrere Aspekte wichtig. "Da geht es darum, dass wir die Möglichkeiten der Wohnbauförderung nutzen, insbesondere die sozialen Aspekte noch stärker berücksichtigen", so Rüdisser gegenüber VOL.AT. Weiters müsse man das hohe Niveau des gemeinnützigen Wohnbaus aufrechterhalten und Familien durch Wohnbauhilfe unterstützen.
"Noch deutlich Luft nach oben"
Modelle für leistbares Wohnen à la Wohnen 500 seien ein wichtiger Teil, auch um die Baukosten an sich zu reduzieren. Daher sollten solche Projekte auch weiter ausgebaut werden: "Da sind wir am Beginn eines Weges. Ich bin überzeugt, dass da noch deutlich Luft nach oben ist", erklärt der Landesstatthalter. "Wir müssen versuchen, an allen Schrauben zu drehen." Es gelte rechtliche Rahmenbedingungen zu hinterfragen, das Instrument der Wohnbauförderung optimal zu gestalten, Leistungen im gemeinnützigen Wohnbau hochzuhalten und Leerstand zu mobilisieren.
"Der Kurs stimmt"
Bereits 2014 wurde ein große Wohnbauoffensive des Landes ins Leben gerufen, diese wird laut Wallner fortgeführt werden. "Es muss ein gemeinsames großes Ziel bleiben, Wohnen zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen." Die hohe Wohnbauförderung und -hilfe seien wichtige Instrumente, die auch angepasst und weiterentwickelt werden müssten. "Im Kern heißt das aber der Kurs stimmt, muss eher noch verstärkt werden", verdeutlicht Wallner gegenüber VOL.AT. Es brauche etwa eine Offensive im gemeinnützigen Wohnbau, in den nächsten Jahren werede man weitere 4 bis 5000 Wohnung errichten.
"Ausbauen heißt das Motto"
Auch Wallner spricht sich für die leistbaren Wohnprojekte im Land aus. "Wir haben das ausprobiert, untersuchen lassen und auch realisiert", erklärt er. Mittelerweile gebe es sieben Projekte mit Wohnen 500. "Das sind schon gute Modelle. Da ist alles ausprobiert worden, was es günstiger macht und trotzdem einen gute Wohnraum schafft." Dieses Programm weiter auszubauen um den Preis zu halten sei daher auch ein Gebot der Stunde: "Ausbauen heißt das Motto", so Wallner.
(Red.)
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