In der Nacht auf Dienstag ist es bei Himberg (Bezirk Wien-Umgebung) zu einem schweren Zugunfall gekommen. Um 02.25 Uhr entgleiste aus noch ungeklärter Ursache ein mit insgesamt 779 Tonnen hochexplosivem Methanol beladener Güterzug, wobei neun Kesselwaggons leck schlugen und in Brand gerieten. Das Feuer wurde erst nach Stunden unter Kontrolle gebracht, wie ein Feuerwehrsprecher der APA mitteilte. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die Ostbahn bleibt nach Angaben der ÖBB wegen der Aufräumarbeiten noch bis in den Vormittag gesperrt.
Es trete weiterhin Methanol aus den lecken Waggons aus, die man zu kühlen versuche, um eine neuerliche Entzündung zu verhindern, teilte die Feuerwehr mit. Wegen der Verunreinigung durch ausgeflossenes Methanol müsse im Unfallbereich vermutlich Erdreich abgetragen werden.
Anrainer wurden evakuiert
Die Löscharbeiten konnten wegen der hohen Explosionsgefahr erst gegen 04.00 Uhr beginnen. 150 Anrainer hätten aus Sicherheitsgründen vorübergehend evakuiert werden müssen, teilte die Sicherheitsdirektion Niederösterreich mit. Zwei Straßen, die B15 und die Landesstraße 2020, wurden großräumig gesperrt. Zudem galt es, das Übergreifen der Flammen auf eine nahe liegende Chemiefabrik zu verhindern.
Die Unglücksursache war weiterhin unklar. Es werde ein technisches Gebrechen vermutet, sagte ein Sprecher der ÖBB. Der siebente Waggon des aus dem ungarischen Hegyeshalom kommenden Güterzuges sei auf freier Strecke bei Himberg aus den Geleisen gesprungen. Daraufhin seien die dahinter liegenden Waggons vom Zug abgetrennt worden, zum Teil entgleist und leck geschlagen. Neun der 13 mit dem leicht entzündlichen Industriealkohol Methanol beladenen Waggons hätten daraufhin zu brennen begonnen. Entgegen ersten Berichten sei aber keiner der Kesselwaggons explodiert. Insgesamt seien zwölf der 22 Waggons aus den Schienen gesprungen.
Wie der ÖBB-Sprecher weiter sagte, werden die Aufräumarbeiten vermutlich noch einige Stunden bis in den Vormittag hinein dauern. Für den Pendlerverkehr auf der Ostbahn wurde daher am Dienstag ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, während internationale Zugsverbindungen teilweise großräumig umgeleitet werden. Mit Verspätungen sei daher zu rechnen.
Redaktion: Claus Kramsl
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