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Günther W. Amann zur Causa HC Rankweil: "Gehen jetzt andere Wege"

HC Samina Rankweil-Kapitän Philipp Amann wird vor dem Saisonstart mit vielen Schikanen konfrontiert.
HC Samina Rankweil-Kapitän Philipp Amann wird vor dem Saisonstart mit vielen Schikanen konfrontiert. ©VOL.AT/Luggi Knobel
Rankweil. Der HC Samina Rankweil wurde vom Schweizer Eishockeyverband im Spielplan der neuen Saison berücksichtigt, aber derzeit dürfen Amann und Co. nicht spielen.

28 Tage vor dem Start in der Ostschweizer Meisterschaft und nachdem bereits alle Spielpläne mit Rankweil online sind, erreicht eine neuerliche Presseaussendung des Vorarlberger Eishockeyverbandes die vol.at-Sportredaktion.„Keine Spielgenehmigung für den HC Rankweil in der Schweiz“.

Unter anderem beruft man sich darauf, dass zu einer Spielgenehmigung die Zustimmung beider Verbände vorliegen muss. Bekanntlich hat der ÖEHV schon vor einiger Zeit die Teilnahme der Rankler an einer Schweizer Meisterschaft abgelehnt. Die Genehmigung für die Saison 2012/13, die dem HC Rankweil erteilt wurde, war nur auf eine Saison beschränkt und ist abgelaufen. Dabei scheut man sich weder beim Österreichischen noch beim Vorarlberger Eishockeyverband den Inhalt zu veröffentlichen, obwohl er nachweisbare Unwahrheiten enthält. Der Internationale Eishockeyverband (IIHF) stellt nämlich in seinem Schreiben an den ÖEHV fest, dass Rankweil keine Spielgenehmigung für die Schweiz bekommen habe, weil man sich für keine Österreichische Liga angemeldet habe. Zur Erinnerung: es war ÖEHV-Vize.Präs. Peter Schramm der den Ranklern empfohlen hat, sich für eine Freigabe bei der Vorarlberg Liga (VEHL 1) anzumelden. Und es war VEHV-Präs. Konzett, der diesen Antrag schriftlich ablehnte, „weil zu stark und die Anmeldefrist bereits abgelaufen sei“. Interessantes Detail: vor einigen Tagen hat man trotz abgelaufener Anmeldefrist den nach 9 Saisonen aus der Schweiz gedrängten EHC Hard genau in diese Liga aufgenommen.

Die Verantwortlichen von Rankweil haben sich zusammen mit dem Schweizer Eishockeyverband erst kürzlich für eine Transferkartenlösung entschieden, die dem Reglement des Internationalen Eishockeyverbandes entspricht.  Aus diesem Grunde hält Rankweil an  der Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft fest. Dazu Obmann und Mannschaftskapitän Philipp Amann: „Es ist schon erstaunlich wie viel negative Energie Funktionäre aufwenden, um eine gute Sache verhindern zu wollen. Gleichzeitig ist es eine Ehre, als Hobbyverein so viel Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen. Wir sind mit unserer Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft  auch Verpflichtungen gegenüber Spielern, Trainern, Sponsoren und Fans eingegangen. Diese wollen wir auf alle Fälle einhalten.“

In diesem Zusammenhang ist auch interessant zu sehen, wie das andere Eishockeyverbände machen, zum Beispiel Deutschland. In den Schweizer Ligen spielen nämlich auch einige deutsche Vereine. Der Deutsche Eishockeybund (DEB) geht da im Sinne des Eishockeys ganz pragmatisch vor. Beim DEB war es bisher so, dass die Spieler, die in der Schweiz spielen, beim DEB abgemeldet wurden und das vom IIHF verlangte schriftliche Einverständnis stellt für den DEB „kein Problem“ dar.

Dazu sagt Günther W. Amann als Vertreter des  Hauptsponsors Samina: „Genau so müsste es für die grenznahen Vereine in der Zukunft gehen. Alle reden von der „nationenverbindenden Eigenschaft des Sports“, von Umweltschutz durch die Vermeidung von unnötigen Fahrten und dann werden wir mit einer solchen Vorgehensweise konfrontiert. Rankweil ist 3 km von der Schweizer Grenze entfernt, es wäre doch mehr als erfreulich, wenn uns der IIHF in dieser Sache unterstützt und im Sinne des Eishockeysports eine Lösung für die grenznahen Vereine findet. Ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen und auch einige hochrangige Politiker meines Vertrauens mit dieser Sache konfrontieren“.

Dass zwischenzeitlich die Vorarlberger Eishockeyvereine (Feldkirch, Dornbirn, Lustenau, Montafon etc.) ihren gesamten Nachwuchs ausschließlich an Schweizer Meisterschaften teilnehmen lassen, zeigt den Trend des grenzüberschreitenden Sports ja eindrücklich auf. Dass es den Anschein hat, dass für diese Vereine andere Regeln gelten als für Rankweil – der Vorarlberger Nachwuchs nimmt nämlich nur an Schweizer Meisterschaften teil, scheint sich aus Sicht der Eishockeyverbände von selbst zu verstehen (Quelle: HC Rankweil).

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