Der Verladekran ist veraltet, der einzige zur Verfügung stehende Gabelstapler wegen der schlechten Bodenverhältnisse häufig kaputt. Die Maschinen zum Umheben der Container sind längst in die Jahre gekommen und schadensanfällig. Auch Ersatzmaterial ist nur sehr schwer zu bekommen. Zudem wurden nach Monaten die falschen Maschinen geliefert, ärgert sich der Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Manfred Rein, zu den VN über die Zustände am Güterbahnhof Wolfurt. Und weiter: Die maschinelle Infrastruktur am Güterbahnhof Wolfurt entspricht in keinster Weise den notwendigen Anforderungen. Das ist ein Desaster für unsere florierende exportorientierte Wirtschaft. Das gut arbeitende Rail-Cago-Austria-Team am Standort Wolfurt wird von Wien völlig im Stich gelassen, zumal nach intensiven Gesprächen die zuständigen RCA-Vertreter noch vor Beginn des Ausbaus des Güterbahnhofs Wolfurt kurzfristige Maßnahmen zur Beseitigung der gravierenden Engpässe versprochen haben. Rein ist in dieser Angelegenheit auch bei Verkehrsministerin Doris Bures bei ihrem Vorarlberg-Besuch diese Woche vorstellig geworden.
RCA verspricht Abhilfe
Die VN haben die RCA in Wien mit diesen Vorwürfen konfrontiert. RCA-Pressesprecher Johannes Gfrerer räumte gegenüber den VN Ausfälle ein und wurde konkret: Bereits innerhalb der kommenden zwei Wochen werden nach Wolfurt zwei Containerstapler geliefert. Zugleich werde von Vertretern der RCA das Gespräch mit WKV-Präsident Rein in dieser Angelegenheit gesucht, bereits im April soll es so weit sein.
Kaputte Maschinen
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Engpässen gekommen. Der Terminal musste zeitweise wegen Überlastung geschlossen werden. Kommen mehrere Dinge wie der Ausfall von Maschinen und Personal oder auch noch der Streik bei den DB zusammen, dann steht alles. Kunden müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, ganze Produktionen stehen still. Das kostet nicht nur Nerven, sondern auch richtig viel Geld, erklärt Michael Kramer von Gebrüder Weiss. Diese Verzögerungen, die bei der Entladung der Züge durch Zugteilung und Equipmentmängel verursacht werden, können im schlimmsten Falle Produktionsstillstände nach sich ziehen. Aufgrund der Kapazitätsengpässe beim Güterbahnhof Wolfurt muss zum Teil auch auf den Containerterminal in Ulm ausgewichen werden. Dies resultiert in zusätzlichem Lkw-Verkehr sowie monetären und zeitlichen Aufwänden. Da der Güterbahnhof Wolfurt zu den rentabelsten in Österreich zählt und hier dank des starken Wirtschaftsstandortes Vorarlberg sicher noch großes Potenzial vorhanden ist, sind diese Verzögerungen für mich nicht nachvollziehbar, betont Bernd Fink, Global Logistics Manager bei der Tridonic GmbH in Dornbirn.
Auswirkungen auf die Umwelt
Wir müssen uns bewusst sein, dass die Probleme beim Güterbahnhof auch Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ein nicht leistungsfähiger Terminal führt zu mehr Lkw-Fahrten. Uns geht es um die regionale Wertschöpfung und den Umweltschutz, daher bekennen wir uns zu einem verstärkten Gütertransport auf der Schiene. Was den Güterverkehr auf der Schiene betrifft, so hinken wir mit unserer Infrastruktur am Güterbahnhof Wolfurt allerdings Jahre hinterher. Der Wirtschaftraum Vorarlberg braucht eine verkehrstechnische Standortsicherung, will er weiterhin wettbewerbsfähig bleiben, so der Leiter der Abteilung Transportlogistik bei der Firma Julius Blum in Höchst, Ingmar Blum.
(VN)
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