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Grünes Licht für Bau der Marchfeld Schnellstraße (S8) in NÖ

Nach jahrelangen Verhandlungen gibt es nun grünes Licht für die S8.
Nach jahrelangen Verhandlungen gibt es nun grünes Licht für die S8. ©APA/HANS PUNZ
Die Marchfeld Schnellstraße (S8) kann gebaut werden: Am Mittwoch gab Verkehrsminister Hofer den positiven Abschluss des seit 2011 laufenden UVP-Verfahrens bekannt.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Marchfeld Schnellstraße (S8) ist positiv abgeschlossen worden. Wie Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, wurde der entsprechende Bescheid aufgefertigt und den Beteiligten übermittelt.

Das UVP-Verfahren hatte 2011 begonnen. “Nach jahrelangen Verhandlungen und Prüfung aller relevanten Parameter” konnte das Verkehrsministerium “mit dem positiven UVP-Bescheid nun grünes Licht für die Verbesserung der Lebensqualität und die leistungsfähige Anbindung des Marchfeldes geben”, hielt Hofer fest. “Die 14,4 Kilometer lange Schnellstraße erschließt die Region Marchfeld optimal und entlastet die 18.000 Anrainerinnen und Anrainer wirksam vom Verkehr”, wurde Hofer weiter zitiert.

UVP-Verfahren für Marchfeld Schnellstraße positiv

Mit der Errichtung der S8 zwischen dem Knoten S1/S8 und der Staatsgrenze bei Marchegg (Bezirk Gänserndorf) werde “eine hochrangige Verbindung der Städte Wien und Bratislava sowie deren Einzugsbereichen hergestellt”. Zudem könne damit der “Regionenring” rund um Wien durch die Verbindung mit der Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) fertiggestellt werden.

Im 2011 gestarteten UVP-Verfahren wurden bis 2016 Änderungen am Projekt vorgenommen und weitere Unterlagen nachgereicht. Von April bis Juni sowie im November 2016 wurden die mündlichen Verhandlungen abgehalten. “Nach Abschluss der mündlichen Verhandlung gab es ein umfangreiches ergänzendes Ermittlungsverfahren v.a. im Hinblick auf die Fachbereiche Lärm und Naturschutz”, hielt das Verkehrsministerium in der Aussendung fest.

NÖ Landesrat Schleritzko: “Aufatmen für Region”

Niederösterreichs Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) hat die Ausfertigung des positiven UVP-Bescheids für die S8 am Mittwoch begrüßt. Gemeinsam mit Gänserndorfs Bürgermeister Rene Lobner (ÖVP) sprach Schleritzko von einem “Aufatmen für die gesamte Region”. Lobende Worte fand auch die SPÖ Niederösterreich.

“Alle Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren müssen, und ganz besonders die Anrainerinnen und Anrainer, erwarten sich zurecht eine baldige Verbesserung der Situation und eine Entlastung”, teilte Schleritzko in einer Aussendung mit. Aktuell würden täglich 24.000 Fahrzeuge, darunter 2.000 Lkw, in den “Ortsdurchfahrten von Gänserndorf, Strasshof oder Deutsch-Wagram” unterwegs sein.

Auch die Dritte Präsidentin des niederösterreichischen Landtags, Karin Renner (SPÖ), sah in der Marchfeld Schnellstraße eine Verdrängung des Schwerverkehrs “aus den Ortszentren”. “Zudem ist sie für die ansässigen Wirtschaftsbetriebe von großer Bedeutung – die besseren Verkehrsanbindungen werden sich positiv auf die Wirtschaft auswirken”, wurde Renner in einer Aussendung zitiert.

Lobner sah den “intensiven Einsatz aller Bürgermeister aus der Region” belohnt. “Im Wissen, dass wohl wieder ein Einspruch gegen die S8 zu erwarten ist, sind wir trotzdem froh, dass wir ein Etappenziel erreicht haben.”

Umweltorganisation Virus kündigte Beschwerde an

Am Mittwoch angekündigt wurde die angesprochene Beschwerde gegen den Genehmigungsbescheid beim Bundesverwaltungsgericht von der Umweltorganisation Virus. “Ich habe bereits begonnen, die Beschwerde zu entwerfen”, sagte Sprecher Wolfgang Rehm der APA. “Aufgrund der letzten Akteineinsicht war klar, dass sich das Verkehrsministerium nicht mit dem offenen Sachverhalt auseinandersetzen will”, schilderte Rehm weiter. Ab der Zustellung des Genehmigungsbescheids beginne die Frist von vier Wochen zu laufen.

“Mit dem positiven Bescheid haben wir bei der S8 einen wesentlichen Projektmeilenstein erreicht”, sagte Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH. In einem nächsten Schritt “reicht die Asfinag in den kommenden Monaten zu den Wasserrechts- und Naturschutzverfahren ein”, wurde in einer Aussendung angekündigt.

(APA/Red)

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