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Grüne: Zusammenarbeit mit Petrik für Glawischnig vom Tisch

Für Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig ist mit Flora Petrik und ihren Vorstandskollegen keine Vertrauensbasis mehr vorstellbar.
Für Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig ist mit Flora Petrik und ihren Vorstandskollegen keine Vertrauensbasis mehr vorstellbar. ©APA/Robert Jäger
Für die Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig ist eine Zusammenarbeit mit Flora Petrik und ihren Vorstandskollegen bei den Jungen Grünen nicht mehr vorstellbar.

Der Konflikt zwischen Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und der Führung der Jungen Grünen dürfte nicht mehr zu kitten sein. In mehreren Interviews macht die Chefin der Bundespartei klar, dass mit Flora Petrik und ihren Vorstandskollegen keine Zusammenarbeit mehr denkbar sei. Die Länder könnten nun auf ihrer Ebene entscheiden, wie sie mit den örtlichen Jungen Grünen weiter machen.

Einer kritischen Diskussion will sich Glawischnig stellen, und zwar bei einem erweiterten Bundesvorstand am 21. April, wie sie gegenüber “Tiroler Tageszeitung” und “Österreich” betont. “Manchmal sind reinigende Gewitter hilfreich”, meint sie in der “TT”. Auch Glawischnigs Meinung nach hat die Partei zuletzt “unbestreitbar ein schlechtes Bild abgegeben”.

Zudem soll der nächste Bundeskongress vorverlegt werden, nicht aber wegen der internen Streitigkeiten sondern aufgrund der drohenden Neuwahlen, betont die Bundessprecherin gegenüber “Österreich”. Glawischnig selbst wird sich dabei jedenfalls wieder um die Spitzenkandidatur bewerben.

Glawischnig: “Keine Vertrauensbasis mehr vorstellbar”

Was den Streit mit den Jungen Grünen angeht, bilanziert die Parteichefin in “Österreich”: “Mit Flora Petrik und ihren sechs Vorstandsmitgliedern ist keine Vertrauensbasis mehr vorstellbar. Auch von meiner persönlichen Seite nicht. Es ist jetzt Sache der Landesorganisationen zu schauen, wie man mit den Jungen weiter zusammenarbeiten kann.”

Am Sonntag wird es in der Diskussionssendung “Im Zentrum” zu einem persönlichen Aufeinandertreffen Glawischnigs und Petriks kommen. Das wiederum gefällt FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl nicht. Er fand es in einer Aussendung bemerkenswert, dass den “Zwangsgebührenzahlern” ein Einblick in die Beziehungskrise der Grünen geboten werde. “Besonders pikant” findet es Kickl, dass die Diskussion von Claudia Reiterer geleitet wird, deren Lebensgefährte Lothar Lockl zuletzt medial als möglicher Glawisching-Nachfolger genannt wurde.

Glawischnig will höhere Repräsentanz Junger

Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig will den Jungen in ihrer Partei mehr Auftrittsmöglichkeiten geben. “Auf allen Ebenen von der Partei bis in den Nationalrat soll ein Drittel der Menschen unter 40 Jahre alt sein”, wird die Parteichefin in der “Kronen Zeitung” zitiert. Einen entsprechenden Vorschlag will sie den Gremien vorlegen.

Ansonsten weist Glawischnig in zahlreichen Zeitungsinterviews Kritik an ihrem Vorgehen zurück und ärgert sich etwa in der “Presse”, dass “dauernd interne Befindlichkeiten nach außen” getragen würden, was den Handlungsspielraum der Bundessprecherin natürlich einschränke. Überhaupt fühlt sich die Grünen-Chefin offenbar schlecht behandelt: “Manchmal habe ich den Eindruck, wenn etwas gut läuft in der Partei, waren es alle. Wenn etwas schlecht läuft, ist die Bundessprecherin verantwortlich”, sagt Glawischnig im “Kurier”.

Die Vorsitzende der Jungen Grünen, Flora Petrik, schießt indes wieder einmal gegen die Bundessprecherin. Ebenfalls im “Kurier” meint sie: “In den sieben Jahren, wo es die Jungen Grünen gibt, gab es kein einziges Treffen mit Eva Glawischnig. Sie folgte keiner unserer Einladung. Ich habe sie zum ersten Mal bei unserem letzten Gespräch vor dem Ausschluss getroffen. Ich glaube, sie ist ängstlich. Es existiert eine große Furcht, sich mit der Basis auseinanderzusetzen.” Glawischnig betont ihrerseits, dass sie in einer Partei nicht alles alleine machen könne. Die Gespräche mit der Jugend seien von ihrer Stellvertreterin Ingrid Felipe und dem Abgeordneten Albert Steinhauser geführt worden.

(APA, Red.)

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