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Gründer der Liechtensteiner Money Service Group steht vor Gericht

Die Money Service Group hatte auch einen Vertrag mit Niki Lauda
Die Money Service Group hatte auch einen Vertrag mit Niki Lauda ©APA
Vaduz. - Der Gründer der Liechtensteinischen Finanzgruppe Money Service Group (MSG) steht ab Dienstag in Vaduz vor Gericht. Dem 41-jährigen Deutschen wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Er soll Anleger um 36 Mio. Franken (29,7 Mio. Euro) betrogen haben.
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Den Anlegern wurde versprochen, ihr Geld werde in Fonds, Anlagen mit fester Laufzeit und in Solarparks investiert. Der MSG-Gründer hatte aber laut der Liechtensteiner Staatsanwaltschaft nie die Absicht, solche Investitionen vorzunehmen. Insgesamt überwiesen Anleger 29,5 Mio. Euro und 1,2 Mio. Franken auf Konten der vom MSG-Gründer beherrschten Gesellschaften oder auf dessen Privatkonto. Von diesen Geldern konnten nur 160.000 Euro sichergestellt werden sowie Schmuck, Zigarren und Wein im Gesamtwert von 200.000 Franken.

Aufwendiges Privatleben

Laut Anklage wurden die Kundengelder verwendet für den Geschäftsbetrieb der Gesellschaften der Money Service Group, das aufwendige Privatleben des MSG-Gründers und seiner Familie, Rückzahlungen an andere Anleger und für Ausschüttungen an Investoren. Gegen den Angeklagten läuft auch in der Schweiz, wo er sich in Untersuchungshaft befindet, ein Verfahren wegen vermuteten Anlagebetrugs. Im Fokus der Justiz steht ein weiteres Unternehmen des Angeklagten, die Samiv AG, über die inzwischen der Konkurs eröffnet wurde. Die Firma hatte ihren Sitz in Herisau und eine Zweigstelle in Rorschach.

Verträge mit Niki Lauda & Co.

Die Money Service Groupe profilierte sich in der Öffentlichkeit als Sport-Sponsor, etwa der Schweizer Fußball Super League, des Formel-1-Rennstalls Sauber und des ehemaligen österreichischen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda. Die Verträge sind mittlerweile ausgelaufen oder wurden von den Sportakteuren gekündigt. MSG soll im Sponsoring einige offene Rechnungen haben.

Neue Prozesstage vorgesehen

Die Gerichtsverhandlung dauert voraussichtlich bis 19. Oktober, wobei neun Prozesstage vorgesehen sind. Wann das Urteil verkündet wird, ist unklar. Bei einer Verurteilung droht dem MSG-Gründer eine Freiheitsstrafe zwischen einem und zehn Jahren. Ihm wird zur Last gelegt, 44 Anleger betrogen zu haben.

(APA)

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