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Großer Abschied für Barbara Platzgummer

Mit einem großen Spalier verabschiedeten sich die Schüler von ihrer Direktorin.
Mit einem großen Spalier verabschiedeten sich die Schüler von ihrer Direktorin. ©cth
Die VS Haselstauden verabschiedete ihre langjährige Direktorin in die Pension. Dornbirn. „Schade, dass Frau Platzgummer jetzt nicht mehr bei uns ist“, meinte eine etwas traurige Viertklässlerin der VS Haselstauden vergangenen Freitag.
Großer Abschied für Barbara Platzgummer

Nicht nur ihr ging es so, sondern auch den anderen Mitschülern, Lehrerkollegen und wohl auch Barbara Platzgummer selbst. Die große Abschiedsfeier erwies sich als emotionale Achterbahn. Bis zum Schluss hatten alle dicht gehalten und so war die Überraschung mehr als gelungen, als der neue Schulleiter Jürgen Sprickler, die scheidende Direktorin mit einem Mercedes abholen kam, um sie höchstpersönlich noch einmal in die Schule zu chauffieren. Auf dem Pausenhof wartete bereits ein langes Spalier an Schülern, die mit Taschentüchern ihrer Frau Direktor symbolisch den Abschied winkten. Danach wartete auf die allseits beliebte Frau Direktor ein feierliches Festprogramm mit allerlei Höhepunkten inklusive Überraschungsgast in Form der „Mama“. Seit 1979 war sie an der Schule, zwölf Jahre davon als Leiterin. Als Dankeschön gab es von den Schülern lustige Aufführungen und ein spannendes Ratespiel. Denn der Abschied soll nur einer auf Raten sein: „Frau Platzgummer hat die Chance als Leseoma an die Schule zurückzukehren!“ Doch dafür galt es zuerst einen Test zu bestehen. Versteckt hinter einer Schachtel musste sie verschiedene Schüler ertasten und erkennen. Kein Problem für die „Gedächtniskönigin“. Denn Frau Direktor kennt jeden der 270 Schüler persönlich beim Namen und das durfte und konnte sie schließlich beim Quiz beweisen.  Nach einem weiteren Liederquiz und einem Märchen über das Leben von Frau Platzgummer, hatte diese schließlich die höchstmögliche Punktezahl erreicht und wurde mit einer eigens angefertigten Medaille ausgezeichnet und darf nun hin und wieder zum Heimweh abstreifen als Leseoma zurück an die Schule kehren. Im Anschluss folgte noch eine feine Verköstigung durch den Elternverein und die große Feier fand schließlich ihren Ausklang im benachbarten Gasthaus Hirschen, wo die scheidende Chefin bis 4 Uhr in der Früh gemeinsam mit Lehrer- und Direktorkollegen, sowie dem Bürgermeister in die wohlverdiente Pension hineinfeierte.

Interview: Barbara Platzgummer

Traumberuf Lehrerin

Seit 1979 unterrichtete Barbara Platzgummer an der VS Haselstauden. Zwölf Jahre lang war sie als Direktorin tätig. Die engagierte Lehrerin verabschiedet sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

VN-Heimat: Wie schwer fällt ihnen der Abschied und auf was freuen sie sich jetzt am meisten?

Platzgummer: Von so vielen Kindern verabschiedet zu werden ist wirklich etwas ganz Besonderes und der Abschied fällt mir schon etwas schwer, da ich wirklich sehr nette Kollegen hatte und ich mich nun von meinen Schülern trennen muss. Gleichzeitig freue ich mich auf den neuen Lebensabschnitt, da ich dann mehr Zeit für meine Familie (Enkelkinder) haben werde, für Reisen, Wandern und Lesen. Ich hatte das Glück, dass ich meinen Traumberuf “Lehrerin” bis zuletzt geliebt habe.

VN-Heimat: Was haben sie an ihrem Beruf geschätzt, was sind für sie besondere Erinnerungen?
Platzgummer: Ich hatte das Glück, dass ich meinen Traumberuf Lehrerin bis zum Schluss geliebt habe. Arbeiten mit Kindern ist eine schöne Herausforderung, nicht immer leicht, aber man bekommt auch sehr viel zurück. Dass ich in den letzten Jahren noch Direktorin geworden bin, war eine neue Herausforderung. Man muss als Leiter in einer Schule aufpassen, dass vor lauter Bürokratie und Büroarbeit für das Menschliche genug Zeit bleibt.
Ich habe versucht, meine Freude am Lehrberuf weiter zu geben und mein Ziel war, dass sich jedes Kind und jeder Mitarbeiter wohl fühlen sollte.

VN-Heimat: Gibt es eine besondere Anekdote aus ihrer Schulzeit?
Platzgummer: Ja, einige. Aber eine ganz nette ist mir gerade heute noch passiert.
Eine Schülerin meinte mir, ob ich nicht ein bisschen schwindeln und sagen kann, dass ich erst 40 wäre. Dann könnte ich doch noch 20 weitere Jahre bleiben. Das fand ich sehr lustig und es hat mich gerührt.

VN-Heimat: Was wünschen sie ihrem Nachfolger?

Platzgummer: Viel Freude und Erfolg für seine neue Aufgabe!

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