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Größer und spannender als erwartet

"Hier muss sich in riesiger Hauskomplex befunden haben. Größer als bisher erwartet", fasst Pöll vom Bundesdenkmalamt die Erkenntnisse der Ausgrabungen bei der Römervilla zusammen.

Überraschungen gibt es bei den derzeit laufenden Ausgrabungen nahe der Römervilla in Brederis. „Hier muss sich ein riesiger Hauskomplex befunden haben“, urteilt der Leiter der Ausgrabungen, Johannes Pöll vom Bundesdenkmalamt. „Möglicherweise fünf- bis sechsmal so groß, als nach den geophysikalischen Messungen anzunehmen war.“ Vielleicht sind dort einmal bis zu zehn Bauten gestanden:
Haupt- und Nebengebäude, Badehaus, Scheunen und Ställe.

In exakter Kleinarbeit ist derzeit ein Team von zehn Personen unter der Leitung Pölls dabei, die Rätsel der Vergangenheit aufzuhellen. Bisher wurden neben Scherben und Keramik auch 40 römische Münzen gefunden. Eine ungewöhnlich hohe Zahl. „Unsere Methode ist ein feines, langsames Ausgraben, um das Alter festzustellen. Dieses Aufschlüsseln ist eine mühsame Arbeit“, beschreibt Pöll die Tätigkeit seiner Mitarbeiter. Der Gebäudekomplex hatte nach bisherigen Erkenntnissen bis ins 4. Jahrhundert eine überaus komplizierte Bauentwicklung. Entweder bestand zunächst ein großer Gutshof, der im Laufe der Jahrhunderte verkleinert wurde. Oder aber zu einem ursprünglich kleinen Gutshof wurde im Laufe der Zeit immer mehr dazugebaut.

Heuer dauern die Grabungen noch bis 15. August, dann wird das Gelände „eingewintert“ und abgezäunt. „Wir wollen das Projekt wegen seiner großen Bedeutung auf jeden Fall verlängern“, betont Pöll. Denn es seien weitere spannende Erkenntnisse über die Besiedlungsgeschichte des Weitrieds vor allem im 3. und 4. Jahrundert zu erwarten.


Termin:

Johannes Pöll informiert heute Donnerstag vor Ort über den weiteren Fortgang der Grabung, über neue Funde und damit zusammenhängende Erkenntnisse. Treffpunkt ist auf dem Marktplatz in Rankweil. Abfahrt mit dem Fahrrad zur Grabungsstätte um 14.30 Uhr.

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