Kein Zweifel es ist das Walgauer Flugjahr. Und die Region von Bludesch über Thüringen, Ludesch, Nüziders bis Bludenz hat seit zwei Wochen eine regelrechte Landplage. Schwärme von Maikäfern sind unterwegs. Wer in der Abenddämmerung auf der Landes- oder Walgaustraße von Frastanz aus in Richtung Süden fährt, hört Geräusche, als ob Tischtennisbälle gegen die Scheiben oder das Autoblech knallen. Zu beobachten ist vielerorts auch, wie die dicken Brummer in Massen die Waldränder, Gärten und Obstbaumwiesen als Einflugschneisen zum nächsten Laubbaum oder Strauchgewächs wählen, um am frischen Blattwerk gleichsam zum großen Fressen anzusetzen.
Angesichts der Maikäfer-Invasion kommt bei Christian Meusburger, Pflanzenbaureferent der Landwirtschaftskammer, Unbehagen auf: Ernst wird es, wenn die Maikäfer ihre Eier ablegen. Da bahnt sich in der Landwirtschaft in nächster Zeit wieder eine Engerlingplage an. Die Larven im Boden sind noch gefräßiger als die Käfer. Sie machen Wurzeln und damit auch den Pflanzen, Gräsern und Bäumen den Garaus.
Der Pflanzenbauexperte: Zu hoffen ist, dass die in den vergangenen zwei Jahren auf rund 280 Hektar gefährdetem Befallsgebiet im Walgau und im Klostertal ins Erdreich eingebrachte Pilzgerste, durch welche die Larven abgetötet werden, weiter wirksam ist. Ansonsten wird es schwierig.
1000 Liter Käfer gesammelt
Seit die Stadt Bludenz sowie die Gemeinden Bludesch, Ludesch, Thürigen und Nüziders vor zwei Wochen zu einer Maikäfer-Sammelaktion aufgerufen haben bezahlt wird ein Euro pro Liter Käfer , sind mittlerweile insgesamt schon knapp 1000 Liter an Schädlingen bei den jeweiligen Bau- und Recyclinghöfen abgegeben worden. Bis jetzt wurden 336 Euro ausbezahlt, heißt es beispielsweise im Gemeindeamt Ludesch. In Bludesch will man demnächst wieder Pilzgerste in Grundflächen einbringen, um Maikäfer-Larven zu bekämpfen. In Bludenz, wo bei der laufenden Sammelaktion inzwischen auch schon über 300 Liter abgegeben wurden, liegt das Augenmerk der Maikäfer-Abwehr speziell auf den Grünanlagen. (VN – HGP/AMP)
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