Das ergab – laut der Medienservicestelle – eine im Rahmen der Europäischen Wertestudie 2011 durchgeführte Untersuchung der Politologin Sieglinde Rosenberger und des Statistikers Gilg Seeber. 67.774 Personen in 45 Ländern wurden für die Wertestudie befragt. Bei der Frage, welche Personengruppe sie sich nicht als Nachbarn wünschen, zeigte sich – in einem Antipathie-Index errechnet – die hohe Ablehnung der Österreicher gegenüber Migranten. In keinem anderen Land wurden Menschen anderer Hautfarbe, Muslime und Zuwanderer weniger geschätzt. Hinter Österreich folgen Italien, Finnland und die Niederlande.
Außerdem nahm die Ablehnung von Migranten in Österreich von 1999 bis 2008 am stärksten zu. 1999 lag Österreich noch im Mittelfeld, nach einem leichten Rückgang seit 1990. Besonders deutlich wurde die negative Einstellung gegenüber Ausländern im Jahr 2008.
Aber nicht nur Migranten, auch Minderheiten (in der Studie wurden darunter Migranten, Juden und Roma verstanden) und Randgruppen stehen viele Österreicher misstrauisch gegenüber. Bei den Minderheiten lagen sie an zweiter Stelle, bei den Randgruppen europaweit am vierten Platz.
Keinen Zusammenhang stellten die Wissenschafter zwischen der Zustimmung zur Aussage “zu viele Zugewanderte” und der Anzahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft fest – in keinem einzigen untersuchten Land. Sie zogen daraus den Schluss, dass “die Politisierung durch Parteien und Medien ein wichtiger Erklärungsfaktor sein dürfte”.
(APA)
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