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Großes Stromsparpotenzial in den Vorarlberger Haushalten

Bregenz - In den Vorarlberger Haushalten könnten in einem "Effizienzszenario" bis 2030 rund 40 Prozent des Strombedarfs eingespart werden, im Dienstleistungsbereich 36 Prozent. Das ist das Ergebnis einer vom Land in Auftrag gegebenen Studie, die am Freitag präsentiert wurde. | Videos 

Um das Potenzial ausschöpfen zu können, forderte Energie-Landesrat Erich Schwärzler (V) eine EU-Regelung für die Kennzeichnung des Stromverbrauchs von Elektrogeräten. “Dem Konsument muss klar sein, dass Energieeffizienz gut für die eigene Geldtasche und den Klimaschutz ist”, sagte Schwärzler.

Im Jahr 2005 wurden in den Vorarlberger Haushalten 800 Gigawattstunden Strom verbraucht. Diese Marke wird laut Studie bis 2030 um 14 Prozent sinken, wenn der bereits bestehende Trend zu weniger Energieverbrauch fortbesteht. Mit Hilfe von Förderprogrammen und anderen Anreizsystemen könnte der Strombedarf sogar auf 477 Gigawattstunden, also um 40 Prozent gegenüber heute, reduziert werden, erklärte Studien-Autorin Ursula Rath. “Es gibt ein hohes Sparpotenzial bei gleichbleibendem Komfort in den Haushalten”, so Rath. Die Einsparpotenziale könnten mit marktgängiger Technik und in vielen Fällen mit relativ geringem Aufwand realisiert werden. Würde man alle heute verwendeten Geräte durch die stromeffizientesten ersetzen, würde dies laut Rath eine Stromersparnis von 42 Prozent in den Vorarlberger Haushalten bedeuten.

Im Dienstleistungssektor – in Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Bildungseinrichtungen – könnte der Stromverbrauch von 110 Gigawattstunden (2005) bis 2030 auf 70 Gigawattstunden verringert werden. Die Berechnung geht dabei von einer gleichbleibenden Gesamtfläche aus.

“Das Ergebnis macht Mut und gibt Ansporn, Akzente zu setzen”, betonte Schwärzler. Auf EU-Ebene habe man als wichtigen Schritt richtigerweise das Aus der Glühbirne fixiert, weitere Taten müssten aber folgen. Speziell forderte der Landesrat eine EU-Regelung für die Kennzeichnung des Stromverbrauchs von Elektrogeräten. “Es muss leicht ersichtlich sein, welches die sparsamen Geräte sind und welches die Energiefresser”, so Schwärzler. Dies solle die Kennzahl sein, an der sich die Käufer in Zukunft orientieren, im Moment sei es fast ausschließlich der Preis.

Ebenso skizzierte Schwärzler Vorarlbergs “Energiezukunft”: “Wir werden die Sparpotenziale ausnutzen, die erneuerbaren Energien ausbauen und bekennen uns weiterhin zu einem klaren Nein zur Atomenergie”, stellte Schwärzler fest.

Adolf Gross, Geschäftsführer des Energieinstituts Vorarlberg, betonte, dass eine Verringerung des absoluten Energieverbrauchs gelingen müsse. Mit der nun vorgelegten Studie solle eine Diskussion ausgelöst werden. “Sie zeigt, dass sehr viel möglich ist”, sagte Gross. Allein der Verzicht auf die Glühbirne in der EU entspreche der Stromproduktion von sechs Atomkraftwerken.

Die Deutsche Dipl.-Physikerin Ursula Rath hat herausgefunden das in Vorarlberg bis zu 40% Strom gespart werden könnte.

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Landesrat Erich Schwärzler will zukünftig Stromfresser zu Ladenhütern machen. Mit Hilfe der EU soll dies in den nächsten Jahren gelingen.

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