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Grüne: "Geburtshilfe und Kinderheilkunde als Einheit"

Bregenz - Der Ausbau der Geburtshilfe und die gleichzeitige Schließung der Kinderheilkunde ist für die Gesundheitssprecherin der Grünen, LAbg. Katharina Wiesflecker, widersprüchlich.

„Es ist widersprüchlich, wenn Landesstatthalter Wallner erst vor kurzem im sozialpolitischen Ausschuss festhält, dass geplant ist, die Geburtshilfe im Krankenhaus Bludenz auszubauen und gleichzeitig die Abteilung Kinderheilkunde geschlossen werden soll!” hält die Gesundheitssprecherin der Grünen, LAbg. Katharina Wiesflecker fest. „Gerade die Versorgung der Neugeborenen stellt ja das größte Problem dar, wenn die Abteilung geschlossen werden soll. Die niedergelassenen Kinderärzte und -ärztinnen lehnen es mangels Routine zu Recht ab, die Versorgung der Neugeborenen zu übernehmen. Und gerade in der Situation unmittelbar nach der Geburt zählt jede Minute und ist es nicht möglich, Kinder in ein anderes Krankenhaus z.B. nach Feldkirch zu transportieren.”

„Wenn man gleichzeitig weiß, dass es in der Geburtshilfe einen Trend Richtung Kaiserschnitt gibt und auch bei Kaiserschnittgeburten ein Kinderarzt bei der Geburt präsent sein muss, frage ich mich, wie man langfristig eine erweiterte Geburtshilfestation ohne angeschlossene Kinderabteilung auslasten will?” hängt Wiesflecker ein weiteres Argument an. Und drittens: „Erinnere ich mich, dass in der Diskussion um die Schließung der Geburtenstation Hohenems der damalige Gesundheitsreferent Landesrat Dr. Bischof mehrmals betont hat, dass es zwischenzeitlich ein Haftungsrisiko darstellt, eine Geburtenstation ohne Neonatologie zu führen. Die Landesregierung argumentiert also wie sie es gerade braucht!”

„Das Krankenhaus Bludenz hat in einem großen, ländlichen Bezirk mit 70.000 Einwohnern eine wichtige regionale Versorgungsfunktion” betont LAbg. Karin Fritz als Vertreterin der Region. „Wenn man sich die Gesundheitsversorgung in Vorarlberg anschaut, kann man feststellen, dass der Bezirk Bludenz unterversorgt ist. Das zeigt sich auch bei den niedergelassenen Ärzten.”

Die Grünen begrüßen es, wenn in einem ersten Schritt der Vertrag mit Primar Reindl bis 2011 verlängert wird. In einem Konzept zur pädiatrischen Versorgung sollten aber die Überlegungen „Ausbau der Geburtenstation in Verbindung mit einer angeschlossenen Kinderheilkunde” langfristig eine wesentliche Rolle spielen.

„Wenn Geburtshilfe und Kinderheilkunde eine attraktive Versorgungseinheit bilden, sind wir sicher, dass sich die Frequenzen schnell wieder erhöhen, sich damit die Auslastung verbessert, die Qualitätssicherung steigt und die Leitungsstelle für einen Facharzt oder eine Fachärztin höchst interessant wird. Dass der Arbeitsmarkt für Pädiater ausgetrocknet ist, lassen die Grünen als Argument nicht gelten. Dasselbe gilt für Kindergartenpädagoginnen, diplomiertes Pflegepersonal oder FacharbeiterInnen in verschiedensten Branchen und kein Mensch kommt auf die Idee, deshalb Kindergärten, Pflegeheime oder Betriebe zu schließen!”

(Quelle: Aussendung LAbg. Katharina Wiesflecker)

 

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