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Grüne fordern nach Schweine-Skandal "Bioland Vorarlberg"

Bregenz -  Die Vorarlberger Grünen sprachen sich angesichts der von Tierschützern aufgedeckten Missstände in der Schweinehaltung für eine "Neuorientierung" der Landwirtschaft im Ländle aus. Vorarlberg solle bis 2030 Bioland werden, so die Forderung.
"Bioland Vorarlberg" als Lösung
Skandal in der Schweine-Haltung
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Gütesiegel-Dschungel täuscht den Konsumenten
Vorarlberg erfüllt Schweinefleischkriterien selten
Katastrophale Zustände in Vorarlberger Schweinehaltung

Die Grüne begrüßt die Verbesserungsauflagen, die am Montag durch die Landesregierung verkündet wurden und fordert, dass die Angriffe auf jene anonymen Tierschützer aufs schärfste zurückgewiesen werden, welche die Beweise für die schlechte Haltung in Vorarlberg geliefert haben. Vorarlbergs zuständiger Landesrat Erich Schwärzler erklärte dazu, ein weiterer Ausbau von Biobetrieben sei “ein richtiger Weg”.

“Bioland Vorarlberg” als Zielsetzung

Die Grünen verlangten in einem Landtags-Antrag eine Festschreibung eines “Biolands Vorarlberg” als langfristige Zielsetzung bis 2030 in die Strategie “Landwirtschaft 2020”, die derzeit ausgearbeitet wird. Entlang dieser Zielsetzung sollten auch die Förderungen in der Landwirtschaft schrittweise von konventioneller zu biologischer Bewirtschaftung umverteilt werden. Weiters sollten extensive Wirtschaftsweise und artgerechte Tierhaltung und der dadurch verursachte erhöhte Arbeitskräftebedarf finanziell unterstützt werden. Fördermaßnahmen sollten vereinfacht und die Tierschutzstandards auf Bundesebene verbessert werden.

Landesrat Schwärzler erklärte, er könne sich vorstellen, dass sich die Zahl der Biobetriebe in den nächsten Jahren verdopple. Ein weiterer Ausbau sei “absolut ein Weg”. Dazu müssten aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen auch auf Bundes- und EU-Ebene geschaffen werden, um Sicherheit für die Bauern zu schaffen.

Gütesiegel-Dschungel aufräumen

Zudem sei eine entsprechende Vermarktungsstrategie nötig. Im Handel müsse es eine verpflichtende Produktkennzeichnung über Herkunft und Produktionsart geben, um für den Konsumenten Klarheit zu schaffen, appellierte Schwärzler an Gesundheitsminister Alois Stöger.

„Man muss endlich mit den vielen unübersichtlichen Gütesiegeln aufräumen und eine einheitliche Lösung finden“, meint Rauch. Dabei weist er einige bestehende Marken und Gütesiegel in Vorarlberg als ‚Marketinggags‘ aus. Dass auch das ‚Bioland Vorarlberg‘ in erster Linie auf dem Vertrauen der Konsumenten beruhen würde ist Rauch bewusst: „Wenn sich der Konsument nicht mehr darauf verlassen kann, dass auch Bio drinnen ist, wo Bio drauf steht, dann hört die ganze Politik auf.“

Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Daniel Allgäuer verlangte in der Diskussion um die Schweinehaltung die Einberufung eines runden Tischs mit Vertretern aller politischen Fraktionen, des Handels, der Produzenten und der Konsumenten. Nur dann könne man die Debatte für einen Neubeginn nutzen, dessen Ziele höhere Standards im Tierschutz, faire Produzentenpreise, mehr Qualität für die Verbraucher und ein höherer Anteil an Selbstversorgung mit heimischem Schweinefleisch sein müssten.

Einflussreiche Landwirtschafskammer

Erstaunt zeigt sich der Klubobmann über die Geschwindigkeit in der Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet wurden. „Hier sieht man den Einfluss, den die Landwirtschaftskammer hat“, so Rauch. „Jedoch hängen meine Hoffnungen nicht an der Kammer, sondern am Konsumenten, der selbst einen wichtigen Teil zu weniger konventionellen, damit also zu weniger industrieller und intensiverer Landwirtschaft, beiträgt“, resümiert Johannes Rauch im VOL.at Interview. APA/VOL.at

“Bioland Vorarlberg” als einheitliche Lösung

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