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Grenzüberschreitende Erdbebenübung

Von Montag, den 16. bis Donnerstag, den 19. Oktober 2006 findet eine groß angelegte, grenzüberschreitende "Erdbebenübung Rheintal 06" statt.

Insgesamt rund 1.200 zivile und militärische Rettungs- und Einsatzkräfte aus Liechtenstein, St. Gallen, Appenzell-Innerrhoden und Vorarlberg werden daran teilnehmen. Für Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler ist die gegenseitige, grenzüberschreitende Hilfe im Rheintal eine seit jeher gelebte Selbstverständlichkeit: “Mit dieser Übung wollen wir darauf aufbauen, uns noch besser wappnen und koordinieren, um künftig auch weniger wahrscheinlichere, große Katastrophensituationen gemeinsam gut bewältigen zu können!”

Laut Schwärzler baut das Land Vorarlberg seit vielen Jahren auf funktionsfähige, gut ausgebildete und ausgerüstete regionale Sicherheitsstrukturen: “Gerade die Hochwassersituationen 2005 und 2006 haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass regionale Einsatzkräfte rasch verfügbar sind und die Zusammenarbeit funktioniert.”

Da Katastrophen keine Grenzen kennen, hat auch die länderübergreifende Katastrophenhilfe im Rheintal und im Bodenseeraum, besonders mit der Schweiz und Liechtenstein, einen traditionell hohen Stellenwert. Dieses wichtige Ziel wird durch das Übungsmotto “Hilfe kennt keine Grenzen” betont, so Schwärzler.

Vorarlberg baut auf funktionsfähige, gut ausgebildete und ausgerüstete Strukturen

Die Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg sind gebirgige und wasserreiche Regionen, in denen man immer wieder mit Hochwasser, Muren und im Winter mit Lawinen rechnen muss. Für Schwärzler nehmen “dementsprechend solche Szenarien in den Gefahrenplänen breiten Raum ein und werden von den Sicherheitsbehörden, den Einsatz-, Hilfs- und Rettungskräften wiederholt geübt. Mit beträchtlichen Investitionen in Schutzbauten und durch eine gezielte Ausbildung und Ausstattung der Einsatzkräfte sind wir auf solche Ereignisse vorbereitet, damit im Ernstfall der Schaden so gering wie möglich gehalten und der Bevölkerung bestmöglich Schutz und Hilfe geleistet werden kann.”

Schwärzler: “Für diese länderübergreifende Übung wurde deshalb das Szenario eines im Rheintal eher unwahrscheinlichen Erdbebens gewählt, um die damit verbundenen vielfältigen und völlig unterschiedlichen Katastrophensituationen auf allen Führungs- und Einsatzebenen umfassend zu üben.” Ziel ist es, aufzuzeigen, mit welchem personellen und materiellen zivilen und militärischen Aufgebot eine solche Großkatastrophe bewältigt werden kann.

Das Übungsszenario: Ein Erdbeben der Stärke 6 nach Richter

Als Übungsszenario wird angenommen: Im Rheintal bebt am Morgen des 17. Oktobers 2006 während einiger Sekunden die Erde mit Stärke 6 (Richterskala), dadurch entstehen beidseits des Rheins beträchtliche Schäden.

Ziel der Übung ist, das “vermeintlich Undenkbare” zu denken und zu üben, um die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung im Falle eines Notfalls entsprechend wahrnehmen zu können. Eine derartige Naturkatastrophe erfordert den sofortigen Einsatz aller verfügbaren zivilen und militärischen Organe sowie grenzüberschreitende Hilfe aller betroffenen Staaten. Deshalb wurde diese Übung auch von Beginn an grenzüberschreitend angesetzt, die Krisenführungsstäbe bestehen aus zivilen sowie militärischen Rettungs- und Einsatzkräften aus Liechtenstein, Vorarlberg, St. Gallen und Appenzell Innerrhoden sowie zahlreicher Gemeinden. Aber auch die Polizei, Feuerwehren, Rettungsorganisationen sowie Zivilschutzorgane, verschiedene technische Betriebe (aus den Bereichen Kommunikation und Verkehr) sowie schweres militärisches Gerät und Spezialausrüstungen kommen zum Einsatz.

Mehrere öffentlich zugängliche Übungsfenster

Für die Öffentlichkeit zugängliche Übungsfenster finden unter anderem auf dem Truppenübungsplatz Bernhardzell bei St. Gallen (Bergung und Rettung Verschütteter), in Hohenems (nach einem durch das Beben ausgelösten Felssturz werden Menschen gerettet und evakuiert) oder in Grabs/CH und Ruggell (evakuierte Patienten werden in andere Spitäler ausgeflogen). In Lustenau und Sennwald/CH müssen stark brennende Tanklager durch die örtlichen Feuerwehren zusammen mit speziellen militärischen Einheiten gelöscht werden. Notärztliche und bergungsspezifische Hilfe wird auch Menschen in einem entgleisten Personenzug im Bahnhof Lustenau geboten.

Weitere Infos und Details zur Übung gibt’s im Internet unter www.rheintal06.at.

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